
© Thilo Rückeis
Global Solutions 2018: Ist ein G20-Gipfel mit menschlichem Gesicht möglich?
Finanzminister Olaf Scholz verteidigt die G20 gegen Kritiker. Doch selbst bei Profiteuren der Globalisierung könne die Stimmung kippen, warnt er. Die "Global-Solutions"-Konferenz in der Nachlese.
Stand:
- Globale Probleme wie der Klimawandel oder die Zukunft der Weltwirtschaft verlangen nach globalen Antworten. Hier setzt die Konferenz Global Solutions an.
- Am ersten Tag warb Kanzlerin Merkel für internationale Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft.
- Zum Auftakt des zweiten Tages sprach Außenminister Heiko Maas über Diplomatie im Dienste der Nachhaltigkeit.
- Lesen Sie hier einen Überblick über die wichtigsten Debatten, Wortmeldungen und Impressionen.
Die Lehren des Global Solutions Summit
Zwei Tage intensiver Diskussion gehen zu Ende: Hunderte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sprachen in Berlin über drängende globale Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.
Kanzlerin Angela Merkel brachte am Montag eine radikale Reform des Steuersystems ins Spiel. Ihre Idee: die Besteuerung von Daten. Ansonsten werde man eine ungerechte Welt erleben, in der Menschen persönliche Daten kostenlos preisgeben und andere damit Geld verdienen.
Außenminister Heiko Maas blickte am Dienstag sowohl in die USA, als auch Richtung Iran. Man werde nichts unversucht lassen, das Atomabkommen mit dem Iran zu erhalten, versprach er. Mit Blick auf die USA sagte Maas außerdem zu, noch mehr als ohnehin schon für eine regelbasierte internationale Ordnung zu kämpfen.
Damit verabschiedet sich die Tagesspiegel-Redaktion aus diesem Liveblog. Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie herzlichen Dank für Ihr Interesse!
Wiedersehen in Buenos Aires
Weg vom Bruttosozialprodukt
G20 mit menschlichem Gesicht

Was haben wir über Wirtschaft gelernt?
Kein neues Saudi-Arabien mehr
Über grüne Finanzen
Die stellvertretende Finanzministerin Argentiniens, Laura Jaitman, eröffnet das Panel „Finanzrahmen für die 2030-Agenda“, das unsere Autorin Nora Zaremba beobachtet. Man wolle an die Arbeit der deutschen G20-Präsidentschaft beim Thema grüne Finanzen anzuknüpfen, so Jaitman. Wichtig sei, die richtigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige globale Finanzwirtschaft zu schaffen. „Wir müssen private Investoren dazu bringen, vermehrt in grüne Projekte zu finanzieren“, sagt Jaitman. Billionen US-Dollar würden darauf warten, sinnvoll investiert zu werden.
Ingrid-Gabriela Hoven vom deutschen Entwicklungsministerium wirbt für das Instrument der Klimaversicherungen. „Heute gibt es doppelt so viele Naturkatastrophen wie noch 1980." Wenn es zu Naturereignissen komme, verlören die Menschen oft ihr gesamtes Hab und Gut. Eine Versicherung könnte das ändern, und: „Wenn der Schadensfall eintrifft, sind die Menschen und ihre Staaten nicht mehr Bittsteller an die internationale Gemeinschaft." Und weiter: Viele Versicherungen verlangen Wetterdaten des jeweiligen Landes und erhöhen so die Aufmerksamkeit für die Folgen des Klimawandels.
Wie mächtig ist Deutschland?
Globale Standards durch die Industriestaaten
Nachdem am ersten Tag viel Skepsis über die Wirkung von Instituten wie G 7 oder G 20 zu hören war, tritt Finanzminister Scholz als einer auf, der an sie glaubt: Im Rahmen der G 20 seien Maßnahmen gegen Steuerbetrug, -vermeidung und die Verkürzung oder Verlagerung von Gewinnen getroffen worden. "Es ist den G 20 also gelungen, einen globalen Standard zu setzen." Das sei auch ein wichtiges Signal an die Gesellschaften: "Wer zuverlässig seine Steuern zahlt, muss wissen, dass Globalisierung kein Freibrief ist, das nicht zu tun."
Was nützt die Sparpolitik der jungen Generation?
Globalisierungsskepsis der Bürger?
Gibt es eine Globalisierungsskepsis der Bürger? Scholz sagt auf diee Frage: "Unsere Aufgabe ist es die Bürger neu zu überzeugen. Das wird nur durch eine regelgebundene faire Ordnung gelingen. Staaten dürfen keinen und keine zurücklassen." Der Finanzminister verweist auf Erfolge - auch die, die er in seiner früheren Tätigkeit als Arbeitsminister erreicht habe: "In Deutschland ist es gelungen, den Arbeitsplatzverlust netto zu kompensieren."
Scholz verteidigt die Schwarze Null
Kampf gegen Steueroasen
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: