
© dpa/Kay Nietfeld
Merz gegen Scholz: Zuschauer sehen keinen klaren Sieger beim ersten TV-Duell
Der Kanzler und sein Herausforderer trafen in einem ersten Fernsehduell aufeinander. Aus Sicht der Zuschauer konnte sich keiner durchsetzen – Frauen und Männer sind sich zudem uneinig.
Stand:
Das erste TV-Duell von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) kennt aus Sicht der Zuschauer keinen klaren Sieger. Das geht aus einer Blitzumfrage der Forschungsgruppe Wahlen für ZDF und Tagesspiegel hervor.
Für 37 Prozent der Befragten hat sich der amtierende Bundeskanzler besser geschlagen, 34 Prozent fanden Friedrich Merz stärker. Aus Sicht von 29 Prozent bewegte sich die Performance der beiden Kontrahenten auf einem ähnlichen Niveau.
Die Demoskopen haben gegen Endes des Fernsehduells am Sonntagabend 1374 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte online und telefonisch zur Performance der Debattierer befragt. Die Befragung ist repräsentativ für wahlberechtigte Zuschauer des TV-Duells, nicht aber für die Gesamtheit aller Wahlberechtigten.
Frauen sehen Scholz vorn, Männer Merz
Männer und Frauen bewerten den Aufritt dabei unterschiedlich: Unter befragten Männern sahen 40 Prozent Merz und nur 30 Prozent Scholz vorn. Frauen bewerteten das Duell genau umgekehrt: Für 43 Prozent ist Olaf Scholz der klare Sieger. Nur 29 Prozent sagen das über Friedrich Merz. In beiden Gruppen konnte rund jeder beziehungsweise jede Dritte, keinen klaren Gewinner ausmachen.
Der Bundeskanzler hat sich aus Sicht der Zuschauerinnen und Zuschauer zudem besser geschlagen als erwartet. Aus Sicht von 47 Prozent der Befragten hat Scholz die Erwartungen übertroffen. Über Friedrich Merz sagten das nur 23 Prozent. Für fast zwei Drittel schlug sich der CDU-Chef so wie im Vorhinein erwartet.
Kanzler sympathischer und glaubwürdiger
Auch wenn Scholz angriffslustiger auftrat als Merz, konnte der SPD-Politiker mehr Sympathiepunkte sammeln: 46 Prozent attestieren dem Hanseaten, einen sympathischen Auftritt hingelegt zu haben. Nur 27 Prozent fanden den Unions-Kanzlerkandidaten sympathischer. Auch wirkte Scholz glaubwürdiger als Merz.
Insgesamt scheint sich durch das TV-Duell allerdings wenig verändert zu haben. Für über die Hälfte (57 Prozent) der befragten Zuschauerinnen und Zuschauer hat sich ihre Einstellung zu Olaf Scholz dadurch nicht verändert. Über Friedrich Merz sagten das sogar 62 Prozent.
Der Schlagabtausch zwischen Merz und Scholz war der Auftakt zu einer Reihe weiterer TV-Duelle, die auf den letzten Wahlkampfmetern stattfinden. Am Mittwoch stellen sich die beiden den Fragen von Schulkindern. Am Donnerstag erwachsenen Bürgerinnen und Bürger.
Diese Runde wird erstmals um Alice Weidel (AfD) und Robert Habeck (Grüne) ergänzt. Am Sonntag findet bei RTL ein weiteres „Quadrell“ statt. Moderiert wird es von Pinar Atalay und Günther Jauch. Auch für die letzte Wahlkampfwoche sind weitere TV-Debatten angesetzt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: