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Olaf Scholz und Friedrich Merz.

© AFP/Michael Kappeler

„Warum soll man so doof sein?“: Migration, Trump, Ukraine – das Duell im Ticker zum Nachlesen

Scholz attackiert Merz beim Thema Migration + Bundestag ohne FDP? Merz und Scholz stimmen überein + Das TV-Duell zum Nachlesen im Liveticker.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) in einem TV-Duell bei ARD und ZDF unter anderem einen Schlagabtausch über den Umgang mit der AfD und die Migrationspolitik geliefert. Das Duell zum Nachlesen im Liveticker.

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Sidney Gennies
Author Sidney Gennies
Der erste Schlagabtausch zwischen Scholz und Merz ist zu Ende: Wer hat das Duell aus Sicht der Wählerinnen und Wähler gewonnen?

Eine Antwort auf diese Frage wird gegen 22.45 Uhr erwartet, dann werden erste Umfragedaten veröffentlicht.
Schon jetzt dürfte aber klar sein, dass dieses Duell kein Gamechanger für den Wahlkampf war.

So schlug sich Scholz:
Scholz, der in Umfragen einen großen Rückstand hat, trat über weite Strecken zu defensiv auf, wies die Verantwortung von sich, verhedderte sich in Zahlen. Bei seiner Stammklientel kann er damit gepunktet haben. Wer zuvor schon nicht sicher war, ob Scholz oder Merz die bessere Wahl ist, für den hatte der Bundeskanzler wenig anzubieten.

So agierte Merz
Friedrich Merz hat sich ebenfalls gut über die Zeit gerettet, vermied Fehler und allzu emotionale Angriffe. Anders als Scholz hat er aber auch die Umfragewerte der Union im Rücken, musste nicht ins Risiko gehen, um die Stimmung zu drehen. In der Union dürfte man mit dem Auftritt zufrieden sein.
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Sidney Gennies
Author Sidney Gennies
So bewerten Zuschauer die Auftritte von Scholz und Merz
Die Forschungsgruppe Wahlen hat erhoben, wen die Zuschauer als Sieger des Duells sehen. 

Für 37 Prozent der befragten Zuschauer/innen hat sich Olaf Scholz (SPD) besser geschlagen, 34 Prozent fanden Friedrich Merz (CDU) besser und für 29 Prozent lagen die beiden Kontrahenten bei diesem Schlagabtausch auf einem Niveau.

Demnach gibt es keinen klaren Sieger. Interessant allerdings: Während Olaf Scholz tendenziell bei Frauen besser ankam, konnte Merz mehr bei Männern punkten.
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Daniel Friedrich Sturm
Author Daniel Friedrich Sturm
Spät, aber so doch: Kanzler Olaf Scholz und seine Ehefrau Britta Ernst tauchen in der Presse-Lounge neben dem TV-Studio auf, zusammen mit den beiden Moderatorinnen. "Ein bisschen angriffslustig fand ich mich schon", sagt Scholz. Der Kanzler trinkt alkoholfreies Bier, Britta Ernst Weißwein. "Ciao", sagt er um 22.38 Uhr, und bricht auf. 
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Daniel Friedrich Sturm
Author Daniel Friedrich Sturm

SPD-Mandatsträger oder andere SPD-Vertreter sind am Sonntagabend in der Presse-Lounge nicht anzutreffen. Will hier niemand mehr für den Kanzler kämpfen?

Zugegen ist Regierungssprecher Steffen Hebestreit, der aber keine Wahlkampfaktivitäten unternimmt. Im Studio nebenan sitzt SPD-Chef Lars Klingbeil, zu Gast bei „Carmen Miosga“ (ARD), um mit CSU-Chef Markus Söder das TV-Duell auszuwerten.

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Daniel Friedrich Sturm
Author Daniel Friedrich Sturm

Die beiden Merz-Vertrauten wollen ihre Botschaften verbreiten, die da, wenig überraschend, sich zusammenfassen lassen mit: Merz hat gewonnen, Scholz hat verloren. Das klingt dann bei Frei etwa so: „Scholz war unsouverän, auch von Gestik und Mimik. Er lebt in seiner eigenen Welt.“ Aber so richtig im Angriffsmodus war Merz nicht, oder, Herr Frei? „Staatstragend“ sei Merz aufgetreten, „Bundeskanzler-Like“, während Scholz aus der Defensive gekämpft habe. Carsten Linnemann sagt’s ähnlich.


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Daniel Friedrich Sturm
Author Daniel Friedrich Sturm

Das TV-Duell am Sonntagabend nähert sich dem Ende, ein paar Minuten Redezeit haben Olaf Scholz und Friedrich Merz noch. Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, und Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, nähern sich den Journalisten, die in der Presse-Lounge neben dem TV-Studio über das Duell berichten.


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Felix Kiefer
Author Felix Kiefer
Im Netz wird nicht nur über die Performance von Merz und Scholz diskutiert, sondern vor allem auch die Themensetzung von ARD und ZDF kritisiert. 
Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer beklagen, dass das Klima auch an diesem Abend quasi keine Rolle gespielt hat. „Für die Zukunft Deutschlands ist es existenziell“, schrieb zum Beispiel die Aktivistin Luisa Neubauer auf X: „Und sie stellen im TV-Duell nicht eine einzige Frage zum Klima. Unfassbar.“

Anderen kam vor allem auch das Thema Bildung viel zu kurz. 
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Gelber Zettel von Merz im TV-Duell kein Regelverstoß

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat im TV-Duell einen gelben Zettel aus seinem Anzug gezogen - die Sender sehen darin keinen Regelverstoß. Die ARD teilte auf Anfrage mit, in diesem Jahr sei „das Regelwerk nicht ganz so streng, in dem Fall wollte Herr Merz ein Zitat von Herrn Scholz korrekt zitieren“. 
In von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF vorab verbreiteten Regeln zu dem Schlagabtausch zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Merz stand: „Außer Stift und Notizblock sind keine weiteren Requisiten erlaubt.“ (dpa)
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Sidney Gennies
Author Sidney Gennies
Die Schlusssätze der Kandidaten:
Friedrich Merz: "Wir haben einen Plan für dieses Land."

Das ist gut zu wissen, aber ähnlich inhaltsleer wie Merkels berühmter Schlusssatz: "Sie kennen mich."

Olaf Scholz: "Eine Regierung, die dieses Land voranbringt, gibt es nur mit einer Stimme für die SPD."

Ist das schon die Bewerbung als Juniorpartner in einer großen Koalition?
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Felix Kiefer
Author Felix Kiefer
„Das ist lächerlich“: Scholz kritisiert Merz für seinen Vorschlag, künftige Verteidigungsausgaben über mehr Wirtschaftswachstum und Einsparungen in anderen Bereichen zu finanzieren. „Ich bin dagegen, dass Bürgern etwas vorgemacht wird“, sagt er. Aus Sicht des Kanzlers wird die Finanzierung nur durch eine Reform der Schuldenbremse möglich. 
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Sidney Gennies
Author Sidney Gennies
In der Schlusskurve des ersten TV-Duells bleiben bisher nur drei Themen hängen.

1. Migration

Scholz und Merz wurden hier am emotionalsten. Friedrich Merz macht Druck, den Zugang für Asylbewerber zu erschweren. Er lädt das Thema emotional auf, begründet seine Forderungen immer mit dem Messerangriff von Aschaffenburg. Scholz verteidigt seine bisherige Politik. Er lädt das Thema auf, in dem er immer wieder auf die Brandmauerdebatte zu sprechen kommt. Inhaltlich liegen sie nicht weit auseinander.

2. Steuerstreit

Wer ist reich? Wer muss was bezahlen? Wer wird entlastet? Deutlich wie selten kann Scholz hier den Punkt machen, dass er Großverdiener stärker belasten will. Merz bringt seine Sorge um die Wirtschaft zum Ausdruck, die die höheren Steuersätze treffen und erlahmen lassen könnten. Hier liegen die Kandidaten am weitesten auseinander. Was beide nicht recht rüberbringen können: Wie sie die Entlastungen, die sie versprechen – für welche Einkommensgruppe auch immer – eigentlich finanzieren wollen.

3. Gender und Geschlecht

Friedrich Merz vertritt die Ansicht, es gebe nur zwei Geschlechter, und will Gendersprache für Behörden verbieten. Mit dieser Klarheit dürfte er bei seiner Kernzielgruppe punkten. Olaf Scholz kann bei seinen Anhängern Punkte sammeln, gibt sich wärmer und pragmatischer. Jeder solle glücklich sein können, er wolle dem nicht im Wege stehen.
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Felix Kiefer
Author Felix Kiefer

Merz kann Trumps Haltung zu nur zwei Geschlechtern nachvollziehen

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz zeigt Sympathien für den umstrittenen Beschluss Donald Trumps, in den USA nur zwei Geschlechter anzuerkennen. „Ist eine Entscheidung, die ich nachvollziehen kann“, sagte der CDU-Chef zum Vorgehen der US-Regierung in der Frage.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) widersprach: „Ich halte das für unangemessen. Jeder Mensch soll so glücklich sein, wie er glücklich sein möchte“, sagte Scholz. „Ich finde, wenn Menschen sich nicht einordnen wollen, dann soll ihnen das auch möglich gemacht werden.“

Trump unterzeichnete kurz nach seinem Amtsantritt Mitte Januar mehrere Dekrete, die die Rechte von Transmenschen einschränken. So wurde festgelegt, dass die Politik der Vereinigten Staaten künftig davon ausgeht, dass es nur zwei Geschlechter gibt – „männlich und weiblich“. (dpa)
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Felix Kiefer
Author Felix Kiefer
Christian Lindner hat mit Spott auf die Aussage von Friedrich Merz zur FDP und ihren Wiedereinzug in den Bundestag reagiert. „Wenn das schon die Wettbewerber sagen“, schrieb Lindner in einem X-Post. Allerdings brauche die FDP die Fürsprache nicht. „Wir wenden uns ja an Wähler, die die beiden allein nicht überzeugend finden.“

„Ärmer, aber durchaus lebensfähig“, sagte Merz zu Beginn der Debatte, auf die Frage, wie es ohne FDP im Bundestag wäre. „Ich kann es nicht besser formulieren“, sagte Scholz. Die FDP liegt in den Meinungsumfragen zur Bundestagswahl aktuell bei rund vier Prozent. Sie käme damit nicht mehr ins Parlament.
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