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Israel verstärkt seine militärische Präsenz an der Grenze zum Gazastreifen.

© picture alliance / Anadolu/Mostafa Alkharouf

Militärexperte Carlo Masala: Bislang kein politischer Plan für den Gazastreifen

Der Militärexperte Carlo Masala sieht bisher keinen politischen Plan Israels für den Gazastreifen. „Wir haben momentan nur ein erklärtes militärisches Ziel“, sagte er im ZDF-“Morgenmagazin“.

Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala fehlt es bei Israels Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bislang an einem klaren politischen Ziel. „Eigentlich ist Militär dazu da, politische Ziele zu verfolgen“, sagte Masala am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Wir haben aber momentan nur ein erklärtes militärisches Ziel.“ Dieses Ziel sei die politische und militärische Auslöschung der Hamas. Es stelle sich die Frage, was mit Gaza passiere, wenn dieser Plan erfüllt sei. „Dazu gibt es noch keine Äußerung.“

Die erwartete Bodenoffensive der israelischen Armee stehe vor dem Problem, dass sie in einem urbanen Umfeld stattfinde. „Damit drohen den israelischen Streitkräften im Prinzip dreidimensionale Gefahren: von oben, von vorne, von hinten und auch von unten aus den Tunnelsystemen, aus der Kanalisation“, so Masala. Zudem müssten Zivilisten geschützt werden. „Das ist alles extrem schwierig und herausfordernd.“ Masala ist Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München.

Israel will nach eigenen Angaben die im Gazastreifen herrschende Hamas zerstören. Terroristen hatten im Auftrag der Hamas am 7. Oktober auf israelischem Boden mehr als 1400 Menschen getötet. Zudem wurden laut Armeeangaben mindestens 199 Personen in den Gazastreifen verschleppt. Die Zahl der getöteten Palästinenser stieg nach Angaben aus dem Gazastreifen auf mehr als 2800. Mehr als 10.000 Menschen wurden demnach verletzt. (dpa)

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