zum Hauptinhalt
Im Juli 2024 verbot die Bundesregierung das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH), das als Treff islamistischer Verfassungsfeinde und Außenstelle iranischer Stellen galt.

© IMAGO/Nikito/imago

„Nochmal gestiegene Aktivität“: Verfassungsschutz warnt vor Irans Geheimdiensten

Für den Cyber-Angriff auf Berlins Justizsenatorin könnte das islamistische Regime in Teheran verantwortlich sein. Dessen Nachrichtendienste sind hierzulande auf „hohem Niveau“ aktiv.

Stand:

Deutschlands Spionageabwehr registriert seit „längerer Zeit“ mutmaßliche Aktivitäten iranischer Geheimdienste „auf einem hohen Niveau“. Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) nahm der Eifer der Agenten des Mullah-Regimes zuletzt offenbar sogar zu.

So verweist das BfV auf Anfrage auf eine „nochmal angestiegene Aktivität“ iranischer Dienste seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 und insbesondere mit dem Zwölf-Tage-Krieg zwischen dem jüdischen Staat und der iranischen Theokratie im Juni 2025. Wie vielfach berichtet, haben Agenten des Regimes auch in Europa getötet.

In dieser Woche wurde bekannt, dass es kürzlich einen Cyber-Angriff auf Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) gegeben hat. In Sicherheitskreisen wird angenommen, Irans Dienste steckten dahinter.

Die sunnitische Hamas, die seit ihrem Angriff auf ein Festival vor fast zwei Jahren israelische Geiseln hält, wird vom schiitischen Mullah-Regime unterstützt. Israel wiederum griff im Juni diverse Ziele in Iran an, um dessen atomare Aufrüstung zu verhindern.

Erst vor einigen Wochen ließ die Bundesanwaltschaft einen dänischen Staatsbürger afghanischer Herkunft wegen mutmaßlicher Spionage für den Iran festnehmen. Teherans Nachrichtenagentur sprach von „unbegründeten und gefährlichen Behauptungen“. Die deutschen Ermittler sprachen davon, dass der Mann unter anderem in Berlin sensible Informationen über jüdische Persönlichkeiten gesammelt haben soll. Er habe auch den Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft fotografiert, was der Vorbereitung von Anschlägen gedient haben könnte.

Wie berichtet, ist die Sorge hiesiger Sicherheitsexperten vor Sabotage und Attentaten durch iranische „Schläfer“ seit Monaten groß. Deren Ziel könnten israelische, jüdische oder amerikanische Einrichtungen sein, aber auch die allgemeine Infrastruktur westlicher Staaten, um den Druck auf Unterstützer Israels zu erhöhen. Als Schläfer werden Männer – seltener Frauen – ohne auffällige Verbindungen zu einer fremden Macht bezeichnet, die im Ernstfall jedoch als deren Agenten fungieren können.

Im Juli 2024 verbot die Bundesregierung das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH), dessen Moschee in Hamburg als Treff islamistischer Verfassungsfeinde und Außenstelle iranischer Akteure galt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })