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130 Twitter-Konten waren gehackt worden.

© Monika Skolimowska/dpa/dpa-tm

Update

Obama, Gates, Musk wurden Opfer: 17-Jähriger soll riesigen Twitter-Hackerangriff verübt haben

Es war eine beispiellose Attacke: 130 Twitter-Konten wurden Mitte Juli angegriffen. Der Jugendliche soll dabei 100.000 Dollar erbeutet haben.

Rund zwei Wochen nach einer massiven Hacker-Attacke auf Twitter-Konten von Prominenten hat die Polizei im US-Bundesstaat Florida einen 17-Jährigen als Hauptverdächtigen festgenommen. Gegen den „Drahtzieher“ des Hacks lägen 30 Anklagepunkte vor, erklärte Staatsanwalt Andrew Warren am Freitag vor Journalisten in Tampa.

Graham Ivan C. werde von der Justiz angesichts der Schwere der Vergehen als Erwachsener behandelt, weswegen ihm eine längere Haftstrafe drohen könnte, sagte er.

Außerdem wirft die zuständige Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Kalifornien zwei weiteren Verdächtigen Mittäterschaft vor. Dem 19-Jährigen Mason S. aus Großbritannien wird unter anderem Hacking, Betrug und Geldwäsche zur Last gelegt, dem 22-Jährigen Nima F. aus Florida wird Beihilfe zum unerlaubten Eindringen in einen Computer vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft in San Francisco am Freitag mitteilte. Beiden drohen im Fall einer Verurteilung mehrjährige Haftstrafen und Bußgelder.

Bei dem beispiellosen Twitter-Hack waren die Konten zahlreicher Prominenter gekapert worden, darunter der frühere US-Präsident Barack Obama, Microsoft-Gründer Bill Gates und Tesla-Chef Elon Musk. Auch Firmen-Accounts, etwa von Apple, wurden gehackt. Die Accounts riefen Nutzer in Tweets dazu auf, Kryptowährung Bitcoin auf ein bestimmtes Konto zu schicken - verbunden mit dem Versprechen, den Betrag doppelt zurückzuzahlen. Dabei kamen nach Angaben der Ermittler mehr als 100.000 US-Dollar zusammen.

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Der 17-Jährige soll den Angriff verübt haben.
Der 17-Jährige soll den Angriff verübt haben.

© via REUTERS

Experten zufolge hätte ein ausgefeilterer Hack - etwa durch einen gezielten Spendenaufruf oder eine politische Botschaft - noch deutlich größeren Schaden anrichten können als der recht offensichtlich verdächtige Bitcoin-Aufruf.

Der Staatsanwalt wollte sich zunächst mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht zur Frage äußern, ob der 17-Jährige allein gehandelt hat. Er habe bei der Festnahme am Freitag in seiner Wohnung in Tampa, in der er allein gelebt habe, keinen Widerstand geleistet, sagte Warren.

In einer beispiellosen Hacker-Attacke auf Twitter ist es gelungen, Werbung für einen Bitcoin-Betrug über Profile von Prominenten zu verbreiten.
In einer beispiellosen Hacker-Attacke auf Twitter ist es gelungen, Werbung für einen Bitcoin-Betrug über Profile von Prominenten zu verbreiten.

© dpa-Bildfunk

Der Zugriff der Justiz sei das Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Bundespolizei FBI und anderen Behörden, erklärte Warren. Ziel des Hacks sei es gewesen, Geld von vielen Amerikanern zu stehlen, weswegen der Verdächtige zur Rechenschaft gezogen werde, sagte er.

Twitter hatte nach dem für das Unternehmen sehr peinlichen Hack erklärt, einige Mitarbeiter seien „manipuliert“ worden und die Angreifer hätten sich mit deren Login-Daten Zugriff auf interne Systeme der Firma verschaffen können. Bei der Attacke waren 130 Accounts betroffen gewesen.

Twitter erklärte am Freitag, das Unternehmen sei dem raschen Vorgehen der Justiz dankbar und werde weiter mit den Ermittlungen kooperieren. (dpa)

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