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Partei solle „von jungen Menschen geführt werden“: Strack-Zimmermann will die FDP-Spitze nicht übernehmen
Die Liberalen fliegen nach dem Wahldebakel aus dem Bundestag. Wer die Neuausrichtung der Partei dirigieren wird, ist weiter unklar. Eine der bisherigen Favoritinnen lehnt den FDP-Vorsitz nun ab.
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Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann steht nach eigenen Worten nicht für die Nachfolge von Parteichef Christian Lindner zur Verfügung und sieht nun Jüngere am Zug.
Die Partei solle geführt werden „von jungen Menschen, von der Generation, die ihre Zukunft noch deutlich weiter hat“, sagte die 66-Jährige dem Nachrichtenmagazin Politico. Das gelte „politisch, aber auch an Lebensjahren im Vergleich zu mir“.
„Die Führung gehört in die Hand Jüngerer“, bekräftigte Strack-Zimmermann. Sie wandte sich damit auch gegen ihren Parteikollegen Wolfgang Kubicki, der - wie zunächst auch Strack-Zimmermann - Interesse an der Nachfolge von Lindner im Parteivorsitz hatte erkennen lassen.
Mehrere jüngere Spitzen-Liberale wie Johannes Vogel oder Konstantin Kuhle hatten indes bereits erklärt, für den Vorsitz nicht zur Verfügung zu stehen.
Zugleich äußerte sie die Ansicht, dass auch „ein paar Alte“ mitmischen und „ihre Erfahrung in einem Team einbringen“ könnten. „Wenn die Partei das will, sollten wir das machen“, sagte sie Politico.
Allerdings wollen Strack-Zimmermann und Kubicki an der Neuausrichtung der Partei aktiv mitwirken. „Wir sind in einer Vielzahl von Gesprächen und ich kann sicher sagen: Sowohl Marie-Agnes Strack-Zimmermann als auch ich, wir werden beide dem Präsidium angehören, in welcher Funktion auch immer“, hatte Kubicki Ende Februar der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Wahlkampfveranstaltung der FDP in Hamburg gesagt.
Strack-Zimmermann ist 66, Kubicki 73 Jahre alt. Ende Februar hatte die Verteidigungsexpertin bereits Zweifel geäußert, ob der FDP eine Doppelspitze bestehend aus den beiden sinnvoll sei. „Ob Herr Kubicki und ich der frische Aufbruch sind, na ich weiß nicht“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt.
Ähnliche Worte gab Kubicki von sich, der erst am 3. März 73 Jahre alt geworden ist. „Dass ich nicht die Zukunft der Partei bin, das weiß ich selbst“, hatte er Ende Februar in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ gesagt.
In der Diskussion um die personelle Neuausrichtung der FDP hatte sich Strack-Zimmermann grundsätzlich aber für eine „Teamlösung“ in ihrer Partei ausgesprochen. „Es wird nicht mehr den großen Vorsitzenden, die große Vorsitzende geben können“, sagte Strack-Zimmermann Ende Februar im rbb.
FDP-Chef Lindner hatte als Folge des Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt. Die FDP war bei der Bundestagswahl auf 4,3 Prozent abgestürzt. (AFP)
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