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Am 15. Juni 2018 feiern Iranerinnen den Sieg ihres Teams in Russland. Die Behörden haben inzwischen gemeinsame Stadionbesuche von Frauen und Männern erlaubt.

© Salemi/AP/dpa

Vor WM-Spiel Iran-Portugal: Protest in Teheran

Einige Stunden, bevor Irans Team bei der Fußball-WM in Russland gegen Portugal antritt, wird in Teheran protestiert. Das Mullah-Regime steht unter Druck.

In der iranischen Hauptstadt sind Proteste ausgebrochen. Wie oppositionelle als auch die regierungsnahe, privat betriebene Nachrichtenagentur Tasnim melden, sammeln sich Demonstranten am Großen Basar in Teheran. Womöglich entzündete sich der Protest am erneuten Fall des iranischen Rial. Auf dem Schwarzmarkt müssen nun 90.000 Rial für einen US-Dollar bezahlt werden. Wie vor einigen Wochen sollen die Demonstranten unbestätigten Berichten zufolge gerufen haben: "Kümmert euch um uns, statt um Syrien."

Während das Mullah-Regime in Teheran die syrische Zentralregierung mit schiitischen Milizen, eigener Logistik und Waffen unterstützt, empfinden viele Iraner ihre Lage angesichts zu weniger Jobs als schlecht. An diesem Abend wird Irans Nationalelf im südrussischen Saransk gegen Portugals Team antreten. Vor einer Woche hatten Irans Behörden nach öffentlichem Druck das islamistisch inspirierte Stadionverbot für Frauen gelockert. Erstmals seit 37 Jahren durften vergangenen Mittwoch im Azadi-Stadion in Teherans nun Frauen und Männer gemeinsam das WM-Vorrundenspiel zwischen Iran und Spanien verfolgen.

Die Regierung unter Präsident Hassan Rohani steht unter enormem Druck, seit US-Präsident Donald Trump kürzlich das Atom-Abkommen aufkündigte. Anfang Juli will Rohani in die Schweiz reisen, um diplomatische Verbindungen nach Europa nicht abreißen zu lassen.

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