
© dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Razzien gegen „Vereinte Patrioten“: Drei Personen aus „Reichsbürger“-Szene in Bayern und Österreich festgenommen
Die „Vereinten Patrioten“ sollen Umsturzpläne gehegt und konkret vorbereitet haben. Nun gab es Anti-Terror-Razzien in Ober- und Unterfranken sowie in Österreich mit insgesamt drei Festnahmen.
Stand:
Wegen mutmaßlicher Unterstützung von Umsturzplänen der extremistischen Gruppe „Vereinte Patrioten“ sind am Freitag drei weitere Beschuldigte verhaftet worden.
Sie sollen sich ab spätestens März 2022 im Umfeld der Corona-Leugner-Szene aktiv an den Tätigkeiten der Gruppe zur Errichtung einer Parallelregierung beteiligt haben, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Generalstaatsanwaltschaft München mitteilten.
Unter anderem sollen sie sich mit der Führungsriege getroffen und die Übernahme verschiedener Ämter geplant haben. Ihnen wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen.
Zwei Beschuldigte wurden bei einer Razzia in Ober- und Unterfranken am Dienstag festgenommen, wie die bayerischen Ermittler mitteilten. Bei der Festnahme in Österreich und der Durchsuchung der Wohnung seien Waffen gefunden worden.
Die beiden in Deutschland Festgenommenen sitzen in Untersuchungshaft, der in Österreich festgenommene Beschuldigte in Auslieferungshaft.
Es handelt sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft um eine Splittergruppe der Vereinigung, die die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant hatte.
Bundesweit gab es bereits mehrere Verfahren
Vier mutmaßliche Rädelsführer der „Reichsbürger“-Gruppe waren im März vom Oberlandesgericht Koblenz zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Vereinigung soll geplant haben, durch Gewalt und unter Inkaufnahme von Toten bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen. Damit wollten sie die Demokratie beseitigen und die Staatsgewalt übernehmen.
Unter anderem war geplant, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu entführen. Es gab schon mehrere Anklagen und auch Verurteilungen in dem Zusammenhang. (dpa, AFP)
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