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Zwei Menschen stoßen mit Biergläsern an.

© Imago/Rene Traut

Schluss mit Alkohol ab 14?: Bundesrat fordert Ende des „begleiteten“ Trinkens

Schon 14-Jährige dürfen Bier und Wein trinken, wenn zum Beispiel die Eltern dabei sind. Gesundheitsexperten wollen das seit langem verbieten. Nun ist die Bundesregierung am Zug.

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Initiative aus Bayern: Die Länderkammer hat die Bundesregierung aufgefordert, das sogenannte begleitete Trinkens für Jugendliche ab 14 Jahren abzuschaffen. Die Länder unterstützten am Freitag mit klarer Mehrheit einen Vorstoß der Regierung in München, die dabei insbesondere auf die Suchtprävention und mögliche Entwicklungsstörungen in der Pubertät verweist und fordert, eine bestehende gesetzliche Ausnahme zu streichen.

Jugendliche dürfen regulär ab 16 Jahren Bier, Wein und Sekt kaufen und trinken. In Begleitung einer „sorgeberechtigten Person“ ist es aber schon ab 14 Jahren erlaubt – auch in Gaststätten oder in der Öffentlichkeit.

Bundesgesundheitsministerin Warken begrüßt den Plan

Die bisherige Ausnahmeregelung stehe „im klaren Widerspruch zum Ziel eines konsequenten Jugendschutzes“, heißt es in der Entschließung. Alkoholkonsum mit 14 und 15 Jahren sei mit hohen Risiken verbunden. Gerade in der Pubertät befinde sich das Gehirn in einer verletzlichen Reifungsphase. Ein früher Erstkonsum sei zudem mit späteren „riskanten Konsummustern“ von Alkohol und anderen Substanzen verbunden.

Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hatte sich erst Mitte Juni erneut für ein Verbot des „begleiteten“ Trinkens ausgesprochen. Bundesministerin Nina Warken (CDU) begrüßte dies.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nannte die Ausnahme im Jugendschutzgesetz eine „anachronistische Regelung“, die in Europa einmalig sei und dem Jugendschutz entgegenstehe. Sie verwies dabei auch auf Studien, wonach früher Alkoholkonsum zu einem problematischen Trinkverhalten im Erwachsenenalter führen könne. (AFP, dpa)

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