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Bildungsministerin Karin Prien (CDU).

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Update

„Schnell damit beschäftigen“: Prien will Handy-Verbot an Grundschulen – und die Abbrecherquote halbieren

Aus Sicht der Bildungsministerin ist klar: Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Leistungen. Sie möchte entsprechend gegensteuern. Auch zum Gendern hat sie eine klare Forderung.

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Die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien hat Schwerpunkte ihrer Agenda dargelegt. Zum einen fordert die CDU-Politikerin ein Verbot privater Handynutzung in Grundschulen. „Die Studienlage wird zunehmend klarer: Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Lernleistungen, zu geringeren sozialen Kompetenzen und zu psychischen Problemen“, sagte Prien den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir müssen uns damit sehr schnell und sehr intensiv beschäftigten.“

Grundsätzlich sei der Umgang mit Mobiltelefonen in Schulen Sache der Länder, ihre Haltung dazu sei aber klar: „In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden.“ Die Kultusminister der Länder würden sich zurzeit intensiv damit beschäftigen.

Gerade in einem Einwanderungsland ist es wichtig, dass nach einheitlichen Regeln unterrichtet und geschrieben wird.

Karin Prien, Bundesbildungsministerin (CDU)

Der Bund werde den Prozess der Länder unterstützen, indem er die wissenschaftliche Grundlage liefere, sagte Prien weiter. „Aus meiner Erfahrung geht es darum, die private Handynutzung weitgehend, aber altersgerecht aus den Schulen zu verbannen.“ Die Erfahrung zeige, dass die Schulen und die meisten Eltern dankbar seien, wenn es klare, einheitliche Vorgaben gibt.

Zum anderen kündigte Prien an, den Anteil der Schulabbrecher bis 2035 halbieren zu wollen. „Die Schulabbrecherquote muss deutlich gesenkt werden“, sagte Prien. „Bund und Länder müssen darüber sprechen, die Quote bis 2035 zu halbieren.“

Prien führt die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern, die ohne Abschluss die Schule verlassen, auf die ebenfalls gestiegene Zahl von Geflüchteten zurück, die erst spät ins deutsche Bildungssystem kommen. „Eine verbesserte Sprachstandserhebung und Sprachförderung sind deswegen ein entscheidender Faktor“, sagte sie. „Bildung schafft Integration!“

Prien will bundesweite Regeln zum Gendern an Schulen

Man müsse aber auch die Lehrerinnen und Lehrer so ausbilden, dass sie mit anspruchsvolleren, schwierigeren Schülergruppen zurechtkämen, sagte Prien. „Und: Wir müssen die Angebote der Jugendhilfe enger mit den Schulen vernetzen.“ Immer mehr Kinder bräuchten solche zusätzlichen Hilfen, weil sie aus Lebenslagen kämen, wo die Schule allein ihnen nicht umfassend helfen könne.

Außerdem forderte die Bildungsministerin bundesweit einheitliche Regeln zum Gendern an Schulen. „Gerade in einem Einwanderungsland ist es wichtig, dass nach einheitlichen Regeln unterrichtet und geschrieben wird.“ Schulen und Behörden sollten sich nach ihrer Einschätzung deshalb an die Regeln des Rats der deutschen Rechtschreibung halten, erklärte Prien.

„Geschlechtersensible Sprache ist wichtig, aber Sonderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich sollten in der Schule nicht gelehrt und nicht genutzt werden“, sagte Prien. Diese Regeln seien ihr wichtig. Sie werde sie deshalb auch in ihrem Ministerium einhalten, so die CDU-Politikerin. (lem)

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