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20.09.2025, Berlin: Eine Demonstrantin hält ein Plakat mit der Aufschrift „Gasausstieg 2035” während der Fridays for Future-Kundgebung am Invalidenpark in Berlin. Neben der Demonstrantin steht eine Person, verkleidet als eine brennende Erdkugel.

© dpa/Manuel Genolet

„Sie ist völlig im Gasrausch“: Tausende demonstrieren gegen die Bundesregierung

Abermals gehen Umweltschützer in Deutschland und weltweit auf die Straße. Gefordert werden mehr Klimaschutz, ein Stopp neuer Erdgasprojekte und höhere Steuern für Milliardäre.

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Bei einem weltweiten Aktionstag haben tausende Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Protestiert wurde unter anderem für einen sofortigen Stopp aller neuen Erdgasprojekte hierzulande, etwa auf Borkum in einem Gebiet nahe dem Nationalpark Wattenmeer. „Während die Klimakrise weltweit Existenzen zerstört, heizt die Bundesregierung sie weiter an“, hieß es im Demo-Aufruf.

Nach Angaben der Bewegung Fridays for Future, die zu den Aktionen aufgerufen hatte, beteiligten sich in mehr als 80 deutschen Städten mehr als 50.000 Menschen daran. In der Hauptstadt Berlin seien es 4.300, in Hamburg 5.000 Teilnehmer gewesen. Die Polizei sprach für Berlin von 3.000 und für Hamburg von 2.500 Demonstrierenden, in München zählte die Polizei rund 1.500.

Fridays sehen „Regierung völlig im Gasrausch“

Auf Plakaten wurde unter anderem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wegen ihres energiepolitischen Kurses attackiert. Die Regierungskoalition von Union und SPD verfolgt das Ziel, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt zu bauen. Sie sollen im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn Erneuerbare den Strombedarf nicht decken – etwa in „Dunkelflauten“, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. „Diese Regierung ist völlig im Gasrausch“, hatte Carla Reemtsma von Fridays for Future vor den Demos der dpa in Berlin gesagt.

Auch international wurde in verschiedenen Ländern für mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit demonstriert, etwa in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, in der indonesischen Hauptstadt Jakarta und vor dem Opernhaus in Sydney. In London wurde mit Zehntausenden Teilnehmern eines Protestmarsches gerechnet, bei dem die Besteuerung von Superreichen und klimaschädlichen Konzernen gefordert wurde, um mit den Einnahmen Klimaschutzmaßnahmen und öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren. (dpa)

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