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Die Überreste von explodierten Pagern.

© AFP/-

„Sofern es nicht ein Direktimport aus dem Libanon ist“: Bundesregierung sieht keine Gefahr durch manipulierte Pager in Deutschland

Hunderte Pager waren am Dienstag im Libanon explodiert, nachdem sie zuvor manipuliert wurden. Wer in Deutschland einen Pager besitzt, muss sich laut Bundesregierung aber nun keine Sorgen machen.

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Die Explosion hunderter Funkempfangsgeräte im Libanon hat nach Einschätzung der Bundesregierung keine großen Auswirkungen auf die Sicherheit in Deutschland. Für Besitzer der sogenannten Pager in Deutschland bestehe keine Gefahr, „sofern es nicht ein Direktimport aus dem Libanon ist“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin. Bei den explodierten Geräten im Libanon sei von einer vorherigen Manipulation auszugehen.

„Aus Sicht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik können Akkus in solchen oder vergleichbaren Geräten nicht ferngesteuert zur Explosion gebracht werden, wenn diese Geräte nicht vorher manipuliert wurden“, sagte die Ministeriumssprecherin.

Eine Bewertung der Vorgänge im Libanon wollte die Bundesregierung nicht abgeben. Der Regierung lägen „keine eigenen Erkenntnisse“ vor, „um eine entsprechende Einordnung, auch eine völkerrechtliche Einordnung vornehmen zu können“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Die Bundesregierung habe lediglich Medienberichte zur Kenntnis genommen.

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Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums führte aus, dass sich die Bundeswehr mit Sicherheitsmaßnahmen vor derartigen Angriffen mit Pagern schütze. „Die Endgeräte sind im Rahmen der Lieferung durch besondere Maßnahmen so gesichert, dass Manipulationen erkannt werden“, sagte der Sprecher. Zudem gebe es „Sensibilisierungsmaßnahmen bei uns im Haus: Jeder und jede ist angehalten, dienstliche Geräte nicht unbeaufsichtigt zu lassen“.

Bei der Beschaffung von Pagern für die Bundeswehr sei dem Ministerium die Lieferkette bekannt, ergänzte der Sprecher. „Da werden auch die Unterauftragnehmer benannt, und da wird es im Einzelfall auch Genehmigungen geben, damit das alles seinen rechten Gang geht.“

Bei der gleichzeitigen Massenexplosion der Pager, die von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz benutzt werden, waren am Dienstag mindestens zwölf Menschen getötet und weitere bis zu 2800 verletzt worden. Die Hisbollah macht Israel für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich. Laut „New York Times“ waren die Pager von Israel manipuliert worden, bevor sie im Libanon ankamen. (AFP)

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