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SPD-Chef stärkt Scholz den Rücken: Klingbeil kündigt „zügige“ Entscheidung der K-Frage an
Lars Klingbeil hat Olaf Scholz seine Solidarität versichert. Doch er lobt auch Boris Pistorius und spricht sich dafür aus, die Entscheidung als Partei zu treffen.
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SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine „zügige Entscheidung“ über die Kanzlerkandidatur seiner Partei angekündigt. „Ich habe eine Idee, es wird jetzt eine zügige Entscheidung geben“, sagte der SPD-Vorsitzende am Mittwoch der „Bild“.
Zu der Frage, ob Kanzler Olaf Scholz oder Verteidigungsminister Boris Pistorius Kandidat werden sollten, verwies Klingbeil darauf, dass er sich als Parteivorsitzender klar positioniert habe und es auch klare Positionierungen für Scholz etwa aus Brandenburg oder Hamburg gebe.
Dennoch höre er in die Partei hinein, weil es unterschiedliche Auffassungen gebe. „Mein Fokus liegt darauf, eine Geschlossenheit herzustellen“, betonte Klingbeil. Er wies den Vorwurf zurück, dass die Debatte in der SPD nur deshalb so hoch koche, weil der Bundesvorstand bisher keinen Kandidaten nominiert habe. Klingbeil hatte sich wie die Co-Vorsitzende Saskia Esken, Fraktionschef Rolf Mützenich und Generalsekretär Matthias Miersch für eine erneute Kandidatur von Scholz ausgesprochen.
Es gab zuletzt aber aus etlichen Landesverbänden, darunter dem größten in Nordrhein-Westfalen, kritische Stimmen und Forderungen, dass die SPD besser mit Pistorius in die Wahl ziehen sollte.
„Scholz weiß um unsere Solidarität“
Klingbeil betonte, dass er als SPD-Chef „nicht glücklich“ über die Äußerungen vieler Politiker in den vergangenen Tagen sei. Das stärke die SPD nicht. Jeder solle prüfen, „ob man mit öffentlichen Zitaten hilft oder nicht“. Er habe als Parteivorsitzender die frühere öffentliche Auseinandersetzung in der SPD beendet und dafür gesorgt, dass man geschlossen agieren könne. „Insofern sind die letzten beiden Tage auch nicht nur leicht für mich“, sagte der SPD-Chef.
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Über Pistorius sagte er, dieser sei ein „sehr guter Verteidigungsminister“ und zudem seit eineinhalb Jahren in den Rankings der beliebteste Politiker. „Es ist gut, dass wir beide haben. Und beide werden natürlich in diesem Wahlkampf auch eine ganz zentrale Rolle spielen“, so Klingbeil weiter.
Zum Kanzler hingegen hieß es: „Scholz weiß um die Solidarität und die Loyalität, die es von Saskia Esken, Rolf Mützenich und mir gibt. Wir pflegen eine Kultur, und das halte ich für ganz wichtig, dass wir wirklich intern die Sachen auch in aller Deutlichkeit, Klarheit und manchmal auch kontrovers ansprechen.“ (Trf, Reuters)
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