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Lars Klingbeil (l-r), SPD-Bundesvorsitzender, Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, stehen am Ende des ersten Tages vom SPD-Debattenkonvent zusammen auf der Bühne.

© dpa/Christophe Gateau

SPD-Urgestein Schäfer zur Kanzlerkandidatur: „Jede weitere Stunde ohne Entscheidung schadet uns“

Der Bochumer Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer fordert das SPD-Präsidium auf, sich sofort zu Olaf Scholz als Kanzlerkandidat zu bekennen. Eine Nominierung von Boris Pistorius sei viel zu riskant.

Stand:

Herr Schäfer, wird Olaf Scholz trotz miserabler Umfragewerte von der SPD-Führung noch vor dem Wochenende zum Kanzlerkandidaten gekürt?
Natürlich wird Olaf Scholz unser Kanzlerkandidat, alles andere können wir doch gar niemandem vermitteln. Ich fordere das SPD-Präsidium dazu auf, sich sofort per Beschluss zur Kandidatur von Olaf Scholz zu bekennen. Jede weitere Stunde ohne Entscheidung schadet uns. Wir brauchen umgehend, also noch heute Klarheit, denn sonst gibt es für die SPD keine Geschlossenheit. Die zu garantieren, das ist die Aufgabe einer guten Parteiführung.

Wie erklären Sie sich den Widerstand in den eigenen Reihen gegen eine weitere Kandidatur des Kanzlers?
Der ist nicht zu erklären. Vor zehn Tagen haben die Kritiker dem Kanzler in der Fraktionssitzung noch zugejubelt, nachdem er die FDP vor die Tür gesetzt hat. Und jetzt wollen sie ihn kreuzigen. Wo bleibt da der sozialdemokratische Anstand?

Vielleicht geht es weniger um Anstand als um Chancen bei der Wahl. Warum wollen Sie nicht mit Boris Pistorius als beliebtestem deutschen Politiker als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf ziehen?
Ein solches Risiko sollte die SPD nicht eingehen. Haben denn alle schon vergessen, wie es der SPD ergangen ist, als sie kurzfristig den überaus populären Martin Schulz als Kanzelkandidaten ins Rennen geschickt hat? Das traurige Ende ist bekannt.

Glaubt man den Umfragen, dann haben viele Wählerinnen und Wähler mit Scholz abgeschlossen. Wie will die SPD so im Wahlkampf bestehen?
Es geht bei der Wahl nicht um Beliebtheitswerte, sondern um Stimmen. Deutschland hat die Wahl zwischen einer stabilen Demokratie mit einem erfahrenen Kanzler und einem Herausforderer ohne jede Regierungserfahrung. Bis zum Wahltag bleiben noch drei Monate, wir werden die Stimmung drehen.

Kann Olaf Scholz nach dem Ampel-Aus noch glaubhaft für Stabilität stehen? Was macht Sie da so sicher?
Für das Ampel-Aus ist die FDP verantwortlich, das wissen die Wähler.

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