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Tesla-Chef Elon Musk.

© Foto: AFP/Odd Andersen

Tesla-Chef bietet Internetzugang an: Elon Musk aktiviert Starlink-Breitbanddienst für den Iran

Die Regierung in Teheran blockiert seit Tagen den Zugang zum Internet. Musk will das nun trotz bestehender Sanktionen mit seinem Satelliten-Dienst ändern.

| Update:

Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk wird seinen Starlink-Satelliten-Breitbanddienst für die Menschen im Iran aktivieren. Dies schrieb Musk am Freitag (Ortszeit) auf Twitter. Zuvor hatte US-Außenminister Antony Blinken angekündigt, die USA hätten Maßnahmen ergriffen, um den freien Zugang zum Internet im Iran zu verbessern und einen freien Informationsfluss zu ermöglichen.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums will die US-Regierung den Internetzugang für Iraner trotz bestehender Sanktionen ausbauen. Musk hatte am Montag mitgeteilt, er wolle eine Ausnahme von den Iran-Sanktionen für seinen Starlink-Service beantragen. Es ist noch unklar, ob er nun weiterhin eine Sondergenehmigung braucht.

Seit einer Woche erlebt der islamistisch regierte Iran eine seltene Protestwelle. Die iranische Regierung blockiert seitdem den Zugang zum Internet. Bei den Protesten geht es um den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die von der iranischen Sittenpolizei wegen des Verstoßes gegen die Kopftuchregeln festgenommen worden war.

42.000
Satelliten will Starlink insgesamt betreiben.

Der iranischstämmige Wissenschaftsjournalist Erfan Kasraie hatte bereits zuvor auf Musks Ankündigung mit der Aussage reagiert, der Starlink-Dienst könnte für die Zukunft des Iran ein „Wendepunkt“ werden.

Musk hatte Anfang der Woche auf Twitter erklärt, Starlink sei nun auf allen Kontinenten verfügbar, „Antarktis eingeschlossen“. Der 2020 gestartete Dienst Starlink betreibt derzeit bereits ein Netzwerk von mehr als 3000 Satelliten, das den Internetzugang in Gebieten ermöglichen soll, die nicht per Kabel ans weltweite Netz angeschlossen sind. Für den Empfang des von Starlink ausgesendeten Signals sind eine Antenne, ein Modem und ein monatliches Abonnement erforderlich.

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Derzeit werden etwa einmal pro Woche neue Satelliten mit den von SpaceX betriebenen Trägerraketen des Typs Falcon 9 ins Weltall geschickt. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, bis zu 42.000 Satelliten zu betreiben.

Die USA hatten die Sanktionen gegen den Iran zuletzt verschärft

Die USA hatten ihre bereits bestehenden Sanktionen gegen den Iran zuletzt verschärft, nachdem Teheran Russland Kampfdrohnen geliefert hatte und ein im Juli erfolgter, mutmaßlich vom iranischen Geheimdienstministerium ausgeführter Cyber-Angriff gegen den Nato-Mitgliedsstaat Albanien bekannt geworden war.

Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des 2015 abgeschlossenen internationalen Atomabkommens mit Iran waren zuletzt ins Stocken geraten. US-Präsident Joe Biden hatte sich zwar offen für ein erneutes Abkommen ausgesprochen, Teheran forderte aber Garantien Washingtons, dass das Abkommen auch in den kommenden Jahren Bestand hat. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte das Abkommen im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt, woraufhin Teheran sich nicht mehr an Auflagen hielt.

Starlink hatte zuletzt im Frühjahr Aufsehen erregt, als Firmenchef Musk der Ukraine Starlink-Geräte schickte, um die von russischen Militärangriffen betroffenen Gebiete mit Internet zu versorgen. (Reuters/AFP)

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