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Frank-Walter Steinmeier zündet eine Kerze an.

© Jesco Denzel/BPA/Handout via REUTERS

Bundespräsident ruft zur Aktion #lichtfenster auf: Steinmeier will Gedenkfeier für Corona-Tote nach Ostern

Schon jetzt bittet der Bundespräsident die Bürger, ein Licht ins Fenster zu stellen und ein Foto davon zu teilen. Es zeige Mitgefühl „in einer dunklen Zeit“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will nach Ostern in Berlin eine zentrale Gedenkfeier für die Toten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in Deutschland ausrichten. Gemeinsam mit den anderen Verfassungsorganen wolle er damit „ein Zeichen setzen, dass wir als Gesellschaft gemeinsam trauern, dass wir die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen“, teilte das Bundespräsidialamt am Freitag in Berlin mit.

In Deutschland sind seit Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr mehr als 50.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. „Das ist eine bedrückende, für mich schier unfassbare Zahl“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler.

Bundespräsident Steinmeier rief zugleich alle Bürger zu der Aktion „#lichtfenster“ auf. Er ermunterte sie, vom Freitag an ein Licht in ihre Fenster zu stellen und auch ein Bild davon mit dem Hashtag #lichtfenster in den sozialen Medien zu teilen. Im Schloss Bellevue werde gut sichtbar ein Licht im zentralen Fenster über dem Portal leuchten.

„Wir stellen ein Licht ins Fenster. Ein Licht der Trauer, ein Licht der Anteilnahme, ein Licht des Mitgefühls“, sagte Steinmeier dazu. „Für zu viele Menschen in unserem Land sind diese Corona-Wochen schrecklich dunkle Wochen.“ Viel zu viele müssten um Angehörige trauern. Viel zu viele kämpften auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen um ihr Überleben. Viel zu viele müssten um geliebte Menschen bangen.

Steinmeier ruft zu #lichtfenster auf

„Deutschland stellt ein Licht ins Fenster, weil jedes „Lichtfenster“ uns miteinander verbindet. Unser Licht spendet Wärme, unser Licht zeigt Mitgefühl in einer dunklen Zeit“, sagte Steinmeier.

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Ende vergangenen Jahres sind in Deutschland laut Statistischem Bundesamt fast ein Drittel mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Nach vorläufigen Ergebnissen gab es in der 52. Kalenderwoche (21. bis 27. Dezember 2020) mindestens 24.470 Todesfälle. Das sind 31 Prozent oder 5832 Fälle mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, wie das Amt am Freitag in Wiesbaden mittelte.

[Lesen Sie auch: Bis zu ein Drittel weniger Corona-Tote mit geänderter Impfreihenfolge]

Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer Corona-Infektion gestorben sind, lag laut Robert Koch-Institut (RKI) in der 52. Kalenderwoche bei 5040. In der Vorwoche hatten die Sterbefallzahlen nach aktuellem Stand 26 Prozent über dem Vorjahresdurchschnitt gelegen.

Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen weiterhin in Sachsen. „Wie schon in der Vorwoche hat sich dort auch in der 52. Kalenderwoche die Zahl der Sterbefälle bezogen auf den Durchschnittswert der vier Vorjahre für diese Woche mehr als verdoppelt“, berichteten die Statistiker.

Nach plus 111 Prozent in der Vorwoche waren es in der 52. Kalenderwoche 114 Prozent oder 1228 Todesfälle mehr. In Thüringen stieg die Zahl der Todesfälle um 62 Prozent, in Brandenburg um 60 Prozent, in Sachsen-Anhalt um 46 Prozent verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. (dpa)

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