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Die Rahmedetalbrücke fällt um 12 Uhr in sich zusammen.

© AFP/Ina Fassbender

Update

Teil der A45 in NRW: Marode Rahmede-Talbrücke in Lüdenscheid kontrolliert gesprengt

Die 17.000 Tonnen schwere und 70 Meter hohe Talbrücke ist am Sonntagmittag in sich zusammengefallen. Das Desaster um das Bauwerk hatte viele Schlagzeilen produziert.

Stand:

Die marode Rahmede-Talbrücke an der A45 in Nordrhein-Westfalen ist am Sonntagmittag in Lüdenscheid kontrolliert gesprengt worden. Das 17.000 Tonnen schwere und bis zu 70 Meter hohe Bauwerk an der deutschlandweit wichtigen Autobahn stürzte herab auf ein gewaltiges Fallbett.

Nach einem lauten Knall stieg mit dem Aufprall der Brücke eine dichte grau-braune Baustaubwolke auf und verteilte sich in einem Radius von einigen Hundert Metern.

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing bezeichnete die Sprengung als vollen Erfolg. Der Sprengmeister und sein Team hätten die schwierige Aktion präzise erledigt, lobte der FDP-Minister am Sonntag unmittelbar nach dem Sprengabbruch im Sauerland. Wissing betonte, es sei ein „Tag des Optimismus und ein Tag der Zuversicht“, nachdem die Brücke an der wichtigen A45 seit 17 Monaten folgenschwer gesperrt und die Region hart getroffen sei.

Sprengmeister Michael Schneider von der Firma Liesegang, der mit „Bravo-Rufen“ empfangen wurde, sagte: „Ich bin einfach nur happy, happy, happy, dass alles genauso gelaufen ist, wie wir es wollten.“ Die Brücke sei „artig“ in ihr Fallbett aus 100.000 Kubikmetern Erdmasse niedergegangen, die Sprengung exakt so abgelaufen, wie vorausberechnet.

Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD) schilderte, mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt hätten die Sprengung bei einem Public Viewing mit „emotionaler Angefasstheit“ verfolgt.

Applaus und Rufe wie „Hammer“ oder „Wahnsinn“ waren nach der Sprengung zu hören. Viele spürten eine Druckwelle. Minuten nach der Sprengung fielen kleine Baustaubflocken in der Nähe des abgesperrten Areals herab. Ein Geruch wie nach einem Silvesterfeuerwerk breitete sich aus.

Etwa 150 Kilogramm Sprengstoff waren angebracht

Mit dem Abbruch müsse nun auch ein echter Aufbruch gelingen, sagte Bürgermeister Wagemeyer. Wissing sagte einen schnellstmöglichen Neubau zu.

Die Bebauung direkt unterhalb der Talbrücke machte die Sprengung auf einer der bundesweit inzwischen wohl bekanntesten Baustellen besonders schwierig. Etwa 150 Kilogramm Sprengstoff waren an den Brückenpfeilern in 2035 Bohrlöchern angebracht worden.

Die Brücke ist seit 17 Monaten voll gesperrt - mit gravierenden Folgen. Sie ist auch ein Politikum und zum Symbol für die vielerorts marode Infrastruktur in Deutschland geworden.

Die wichtige Verkehrsachse von Dortmund nach Frankfurt ist seit der Brückensperrung am 2. Dezember 2021 unterbrochen. Die auch wirtschaftlich bedeutende umliegende Region ist von Stauchaos, Lärm- und Abgasbelastung, stockendem Lieferverkehr, Fachkräfte-Abwanderung und Umsatzeinbußen schwer getroffen. (dpa)

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