Herr Präsident, wie haben Sie die Jahre der Haft und des Hausarrests überlebt? Sie sind ja sogar von südkoreanischen Geheimagenten aus Tokio entführt worden und waren auch zum Tode verurteilt in Ihrem Heimatland Südkorea.
Willy Brandt
Die PDS wusste, was sie will, die SPD nicht. Jedenfalls gilt das für das beidseitige Verhältnis.
"Wer interessiert sich heute für den Tod?" fragt Konrad R.
"Eines wird man doch Herrn Brandt fragen dürfen", polemisierte Franz Josef Strauß im Februar 1961 in Vilshofen: "Was haben Sie zwölf Jahre lang draußen gemacht? Wir wissen, was wir gemacht haben.
Wenn Sozialdemokraten über Grundsätze diskutieren, wird es meist ungemütlich. Gerhard Schröder hat das gemerkt, als er gemeinsam mit dem britischen Labour-Chef Tony Blair ein Papier über die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft verfasste und damit einen Proteststurm seiner Parteibasis entfesselte.
Aufgeräumt ist er, der Kanzler. Sichtlich aufgeräumt.
"Ich spreche zu Ihnen als Deutscher und Europäer." Mit diesen Worten begann Willy Brandt am 26.
Historisches Ereignis oder Fußnote? Jedenfalls bemerkenswert, wenn zum ersten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte ein sozialdemokratischer Bundeskanzler auf einer großen Veranstaltung des Bundes der Vertriebenen spricht.
Unbewegt sitzt der hoch aufgeschossene alte Mann mit dem schlohweißen Haar auf seinem Ehrenplatz in der ersten Reihe. Keine Miene verzieht er, keine Hand rührt er - auch nicht, wenn der überwiegende Rest der Anwesenden, nicht eben herzlich, aber doch höflich dem Redner Beifall zollt.
Die Konservativen unter den Vertriebenen werden sagen: Schuld ist ja eigentlich die SPD selber. Bis sie ihre Politik der Aussöhnung und Öffnung nach Osten begann, kurz: die Entspannungspolitik, war noch alles Ordnung im Verhältnis zwischen den Heimatvertriebenen und den Sozialdemokraten.
Nach jahrzehntelangen Kontroversen zwischen der SPD und dem Bund der Vertriebenen (BdV) hat sich Bundeskanzler Schröder demonstrativ um Entspannung mit den Heimatvertriebenen bemüht. Den ersten Auftritt eines SPD-Kanzlers zum "Tag der Heimat" wertete Schröder in Berlin als "Zeichen, miteinander zu reden, anstatt Vorurteile zu pflegen" - auch wenn seine Regierung die außenpolitischen Vorstellungen der Vertriebenen nicht teile.
Die Beisetzung auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof an der Potsdamer Chaussee werde im Laufe der kommenden Woche, vielleicht schon am Montag stattfinden, sagte der Anwalt der Familie, Ülo Salm. Scholz soll seine letzte Ruhestätte auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof an der Potsdamer Chaussee erhalten.
Glück allein macht nicht glücklich - Gustav Scholz, den sie damals, nach dem Krieg, in Prenzlauer Berg wegen seiner schmächtigen Gestalt immer "Bubi" nannten, hat es unfreiwillig bewiesen. Dabei war er der strahlende Held des aufstrebenden West-Berlins, der glänzende Kämpfer, der mit den Fäusten erledigte, was andere mit all ihrem Geld nicht schafften: den Weg ganz nach oben.
Die SPD-Führung in Bonn ist von 1973 bis 1987 systematisch von der Stasi bespitzelt worden. Bei der Gauck-Behörde sind jetzt zum ersten Mal Abhörprotokolle von Telefonaten führender Genossen aufgetaucht.
Die Nachricht für den Genossen Erich stammte von einer besonders heißen Quelle. Direkt aus Bonn landete der Stasi-Bericht 416 am 7.
Seit mehr als einem Jahrzehnt wird über den Bau eines Holocaust-Mahnmals in Berlin gestritten.Herbst 1989: Wenige Tage vor dem Mauerfall gründet sich um die Publizistin Lea Rosh der Förderkreis zur Errichtung eines "Denkmals für die ermordeten Juden Europas".
"Das war ziemlich in Ordnung", sagt Horst Ehmke. Ja, damals, 1969, als alle mehr Demokratie wagen wollten und der Sozialdemokrat Ehmke von Willy Brandt zum ersten Kanzleramtsminister ernannt wurde.
Rainer Barzel (76) war in den 60er und 70er Jahren einer der einflussreichsten CDU-Politiker. Zehn Jahre lang, von 1963 bis 1973, führte er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
In der Berliner SPD hat Aufregung um den Landesvorsitz Tradition. Sie hat reichlich Parteichefs verschlissen.
Fallen lauern immer da, wo keiner sie erwartet. Die rot-grüne Regierung wird derzeit gleich mit zwei Fallen konfrontiert: Ein steigender Benzinpreis vor der Urlaubs- und ein drohender öffentlicher Streik zur Expozeit.
Heidemarie Wieczorek-Zeul vier Stunden zu Besuch bei Fidel Castro, im Gespräch über deutsche Entwicklungshilfe für Kuba: Vor zwanzig, dreißig Jahren, in der heroischen Phase der kubanischen Revolution, hätte diese Frage noch Kopfschütteln oder Gelächter hervorgerufen.Castros Kuba galt damals als Speerspitze der anti-imperialistischen Welt - und deren Nimbus glich einer stolzen Negation all dessen, was die von Willy Brandt ins Leben gerufene Nord-Süd-Kommission als gutgemeinte Empfehlung aussprach und was die Weltbank als Almosen an die ärmsten Länder der Dritten Welt verteilte.
Als Urheber der neuesten deutschen Humorwelle kommt eigentlich nur Herbert Wehner in Frage. "Der Herr badet gerne lau", hatte der SPD-Zuchtmeister im Herbst 1973 über Willy Brandt gesagt und damit ein heftiges Kanzlerbeben ausgelöst.
"Nehmen Sie sich jede notwendige Zeit", schrieb der Bundespräsident damals an Oskar Lafontaine. Doch Zeit gönnten ihm weder die Verhältnisse noch seine Partei.
Der Hertha-Manager lässt auf sich warten. Also weiter mit dem Briefing.
Niedergerissene Wände, aus den Decken hängende Leitungen. Alte Badewannen werden demontiert, neue Nasszellen gebaut.
Früher eröffneten sie Theater, gründeten Festwochen, feierten rauschende Feste und haben bis zu zwölf Jahre durchgehalten. Heute ist das alles etwas andersBrigitte Grunert Christoph Stölzl, der morgen im Abgeordnetenhaus als Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur zur Wahl steht, ist der Neue in einer stattlichen "Ahnengalerie".
Als Willy Brandt eine parteilose Griechin zur SPD-Sprecherin machen wollte, war dies der Anfang vom Ende seines Vorsitzes. Angela Merkel hat den letzten Schritt an die Spitze der CDU noch vor sich, aber schon packt sie der Mut zum Ungewöhnlichen: Ihr Kandidat für den Crash-Job des Schatzmeisters ist zwar in Erfurt geboren, stammt aber aus einer italienischen Kaufmannsfamilie, will noch in dieser Woche in die Frankfurter CDU eintreten und findet Gerhard Schröders "Green Card" für ausländische Computerspezialisten gut.
Helmut Kohl habe ich das erste Mal aus nächster Nähe Ende der sechziger Jahre gesehen, also vor über 30 Jahren. Das war in Hamburg, im Hause des "Zeit"-Verlegers Gerd Bucerius.
Die Christdemokratische Union hatte bislang sechs Vorsitzende. Vier davon wurden im Parteiamt zeitweilig auch deutsche Regierungschefs.
1999 schien das Ende von Rot-Grün nur noch eine Frage von Monaten zu sein. Dann die Zeitenwende: Die CDU steckt im Skandalsumpf.
Willy Brandt bewies erneut Gespür. "Die Sache ist gelaufen", sagte der SPD-Ehrenvorsitzende am 1.
Er ist klüger als andere, schneller als andere, unberechenbar und etwas seltsam. Ein Überflieger, ein Sonderling, ein Filou.
Manchmal laufen verschiedene Fäden an einem Punkt zusammen, und dahinter wird ein Bild sichtbar, das die Dinge in einen Zusammenhang rückt. Die Ständige Vertretung liegt im Schatten des Bahnhofs Friedrichstraße, der einmal ein Symbol war für die Teilung der Stadt.
Die Regierung von Gerhard Schröder ist in Schwierigkeiten. Für seinen Sparkurs findet der Bundeskanzler bei den Wählerinnen und Wählern kaum Zustimmung.
Die große politische Journalistin prägte deutsche ZeitungsgeschichteHermann Rudolph Ein öffentliches Amt hat sie nie bekleidet. Nicht einmal die Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten, für die Willy Brandt sie 1979 gewinnen wollte, konnte Marion Gräfin Dönhoff ernsthaft in die Nähe einer offiziösen Stellung führen.
Die frühere Spandauer Sozialstadträtin Renate Mende (1985 bis 1995) verlässt die SPD. Sie werde ihren Austritt, mit dem sie sich seit langem getragen habe, am Wochenende in einem Brief an die Parteizentrale erklären, sagte Frau Mende gestern dem Tagesspiegel: "Ich finde mich in der SPD nicht mehr ausreichend wieder, in die ich 1971 wegen des Lebensweges von Willy Brandt und seiner Ostpolitik eingetreten bin.
Es ist nicht mein Medium. Das hat Hans Magnus Enzensberger über das Fernsehen gesagt.
Ein Andy-Warhol-Portrait von Willy Brandt soll das zukünftige Dienstzimmer von Außenminister Joschka Fischer (Bü90/Grüne) im neuen Auswärtigen Amt am Werderschen Markt in Mitte schmücken. Die Bonner Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland entsprach einer Bitte Fischers, das 1976 bei einem Besuch Warhols entstandene Gemälde als Leihgabe zu bekommen.
Wie sich die Bilder gleichen, und wie verschieden sie doch sind! Auf 28,8 Prozent war die Partei abgestürzt, und jetzt suchte sie den Weg in die Opposition.
So aufgeregt war Johannes Rau schon lange nicht mehr. Die Hände suchen Halt am Stuhl, der Blick schweift über die vielen Leute im Saal.