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Mike Mohring (47) ist Landesvorsitzender der CDU in Thüringen.

© Bodo Schackow/dpa

„Richtig etwas bewegen“: Junge Union soll mit „Fridays for Future“ kooperieren

Thüringens CDU-Chef Mohring fordert die Junge Union auf, auf die Schüler im Klimastreik zuzugehen. Gemeinsam könne man „richtig etwas bewegen“.

Der thüringische CDU-Chef und Spitzenkandidat für die Landtagswahl Ende Oktober, Mike Mohring, hat die Junge Union zur Zusammenarbeit mit der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ aufgerufen. Er habe Tilman Kuban, dem neuen JU-Chef, zugeraten, „die Anliegen und Sorgen der jungen Menschen offenen Herzens aufzugreifen, Ideen zu entwickeln und mit ihnen gemeinsam zu diskutieren“, sagte der 47-Jährige im Interview mit dem Tagesspiegel. „Der größte politische Jugendverband Deutschlands und die größte Jugendbewegung könnten zusammen richtig etwas bewegen.“

Auf die Frage, ob das angesichts eines von Kritikern empfundenen Rechtsrucks bei der JU nicht unrealistisch sei, sagte Mohring: „Ich teile diese Einschätzung nicht und kann mit solchen Etiketten nichts anfangen.“ Und weiter: „Ich selbst habe mich als 17-jähriger Schüler im Herbst 1989 engagiert und selber Demos organisiert. Wir haben zusammen mit Hunderttausenden eine Diktatur gestürzt und die Mauer zum Einsturz gebracht.“ Als einzig verbliebene Volkspartei müsse die Union  sich mit den Fragen dieser jungen Menschen auseinandersetzen.

Mit Blick auf den Wahlkampf für die Landtagswahl am 27. Oktober 2019 betonte Mohring, Angela Merkel werde nicht versteckt. Die Kanzlerin ist wegen ihrer Flüchtlingspolitik besonders in Ostdeutschland umstritten. „Angela Merkel hat um Verständnis gebeten, dass sie nach dem Verzicht auf den Parteivorsitz keine reinen Parteitermine mehr wahrnimmt. Wir werden aber unabhängig vom Wahlkampf Wege finden, dass die Kanzlerin in diesem Jahr in Thüringen auftritt. Ich freue mich auf Angela Merkel“, sagte Mohring. „Und mal ehrlich: Wie souverän sie in der Welt anerkannt ist, da muss man sie daheim nicht verstecken.

Mohring begrüßte es, wenn der Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Wahl um den CDU-Vorsitz knapp unterlegene Friedrich Merz künftig wieder eine wichtige Rolle spielen würde. „Ich war und bin ein Fan von Friedrich Merz, der über großen ökonomischen Sachverstand verfügt. Er wird schon im Mai zu einer ersten großen Europakonferenz in Thüringen auftreten.“ Doch die Frage nach einem Ministeramt stelle sich gegenwärtig nicht. „Aber dass er und AKK gut zueinander gefunden haben, das freut mich.“

Nach Krebserkrankung auf gutem Weg

Nach seiner Krebserkrankung sieht sich Mohring wieder auf einem guten Weg. „Mir geht's gut. Ich habe die Chemotherapie hinter mir, die Blutwerte sind so gut, dass ich erst mal nicht mehr zur Kontrolle muss. Und mein Bart fängt wieder an zu wachsen – das ist so ein wichtiger Punkt, an dem ich ganz konkret auch für mich den Fortschritt merke und wieder Normalität erlebe.“

Es habe eine ungeheuer große Empathie und Anteilnahme gegeben. „Wortwörtlich tausende Menschen haben mir geschrieben, haben gesagt, dass sie für mich beten und Kerzen anzünden, haben mir ihre eigene Krankengeschichte berichtet und haben mir Mützen geschickt. Andere, die selbst an Krebs erkrankt sind, haben mir gesagt, wie meine Auftritte mit der Mütze ihnen Mut gemacht haben – und das hat wiederum mich gestärkt“, berichtete Mohring. „Noch einmal besonders beeindruckt hat mich der Zuspruch aus allen politischen Lagern. Für diese menschliche Solidarität aus allen, wirklich allen Lagern bin ich sehr, sehr dankbar.“

Das komplette Interview lesen Sie in der gedruckten Sonntagsausgabe des Tagesspiegels oder am Samstag ab 19.30 Uhr schon im E-Paper.

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