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Arbeiter stehen an Deck des Schiffes „Navi-Star“ im Hafen von Odessa. Der Frachter ist nun auf dem Weg nach Istanbul (Archivbild).

© dpa/AP/David Goldman

Update

Türkei bestätigt neue Exporte: Drei weitere Getreide-Frachter aus ukrainischen Häfen ausgelaufen

Fünf Tage, nachdem das erste Schiff aus der Ukraine ausgelaufen ist, haben sich drei weitere auf ihren Weg gemacht. Sie sollen 58.000 Tonnen Mais geladen haben.

Drei weitere Frachter mit Getreide-Lieferungen sind nach türkischen Angaben am Freitag von der Ukraine aus Richtung Bosporus gestartet. Zwei Schiffe hätten in Tschornomorsk und eines in Odessa abgelegt, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Nach Angaben der Gemeinsamen Koordinierungsstelle in Istanbul, in dem russische, ukrainische, türkische und UN-Mitarbeiter zusammenarbeiten, haben sie insgesamt 58.000 Tonnen Mais geladen. Laut dem Onlineportal „Marine Traffic“ wird eines der Schiffe - die„Navi Star“ - Samstagmittag (Ortszeit) in Istanbul erwartet, Tetails über die anderen Schiffe gibt es noch nicht.

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Auf Grundlage eines von der Türkei sowie der UNO vermittelten Abkommens über die Getreideexporte auf dem Seeweg war am Montag erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs ein Frachtschiff mit Getreide - die „Razoni“ - aus ukrainisch kontrolliertem Gebiet ausgelaufen. Seither stach noch kein weiteres Schiff mit Getreide von dort in See.

Die „Razoni“ hat 26.000 Tonnen Mais an Bord und legte auf dem Weg in den Libanon in Istanbul an. Dort wurde die Ladung - wie in dem Abkommen vorgesehen - am Mittwoch gemeinsam von Inspekteuren der Türkei, der UNO, der Ukraine und Russlands untersucht, bevor das Schiff seine Reise fortsetzte.

Die Vereinbarungen zur Wiederaufnahme ukrainischer Getreidelieferungen auf dem Seeweg waren vor zwei Wochen in Istanbul unterzeichnet worden. Vorgesehen sind sichere Routen im Schwarzen Meer für diese Lieferungen.

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Außerdem wurde auf Basis des Abkommens in Istanbul das Koordinationszentrum eingerichtet, in dem Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der UNO gemeinsam die sichere Durchfahrt der ukrainischen Frachtschiffe auf den festgelegten Routen überwachen sollen. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar lobte laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag deren „intensive Arbeit“.

In den ukrainischen Häfen sind infolge des Kriegs bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, was zu einer weltweiten Lebensmittelkrise beigetragen hat. Die Ukraine und Russland gehören zu den weltweit größten Getreideproduzenten.

Vor Beginn des Krieges lieferten beide Länder zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens. Die monatelange Exportblockade traf insbesondere arme Länder, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind. (Tsp mit AFP/Reuters)

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