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Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft ihnen unter anderem die Mitgliedschaft in einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung sowie gefährliche Körperverletzung vor. 

© dpa/Andreas Arnold

Überfall auf Neonazis in Ungarn : Sechs mutmaßliche Linksradikale in U-Haft

Sie tauchten lange unter, dann stellten sich mehrere mutmaßliche Linksextremisten den Behörden. Sechs sitzen nun in Untersuchungshaft.

Stand:

Im Fall mehrerer in Deutschland gesuchter mutmaßlicher Linksradikaler, die sich den deutschen Behörden gestellt hatten, sind inzwischen sechs Beschuldigte in Untersuchungshaft. Die entsprechenden Haftbefehle seien nun allesamt in Vollzug, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.

Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft ihnen unter anderem die Mitgliedschaft in einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung sowie gefährliche Körperverletzung vor. Die Gruppe soll im Februar 2023 in der ungarischen Hauptstadt Budapest an den Angriffen auf deutsche, polnische und ungarische - vermeintliche und tatsächliche - Rechtsextremisten am sogenannten „Tag der Ehre“ beteiligt gewesen sein.

Einer der Tatverdächtigen soll außerdem der Leipziger Gruppe um die Linksextremistin E. angehört haben, die ebenfalls zahlreiche Überfälle auf Neonazis in Deutschland verübte und mehrere Menschen teils schwer verletzte. Deswegen werden dem Beschuldigten Paul M. auch in diesem Fall Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung und weitere Vorwürfe zur Last gelegt. Im Mai 2023 verurteilte das sächsische Oberlandesgericht E. und drei weitere mutmaßliche Linksextremisten zu mehrjährigen Haftstrafen.

Beschuldigte fürchten Auslieferung nach Ungarn

Insgesamt hatten sich sieben untergetauchte Personen am vergangenen Montagvormittag an verschiedenen Orten in Deutschland gestellt. Gegen den siebten gibt es vonseiten der Bundesanwaltschaft keinen Haftbefehl, wie eine Behördensprecherin sagte. Die Verteidiger der Gruppe möchten eine Auslieferung nach Ungarn verhindern. Sie befürchten dort für ihre Mandanten Verfahren, die rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht genügen. (dpa)

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