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Ukrainische Soldaten verlassen die Krim.

© AFP

Krim-Krise: Ukraine zieht Militär komplett von der Krim ab

Abzug von der Krim: Alle ukrainischen Soldaten verlassen die Halbinsel. Zuvor hatten russische Soldaten einen der letzten Stützpunkte eingenommen.

Die Ukraine zieht ihr Militär von der Schwarzmeerhalbinsel Krim komplett ab. Das sagte der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Montag in Kiew, wie örtliche Medien berichteten. Mit Hilfe von schwerem Militärgerät sowie Kampfhubschraubern hatten zuvor russische Soldaten auf der Krim einen der letzten ukrainischen Stützpunkte eingenommen. Am frühen Montagmorgen seien Spezialeinheiten in die Basis bei der Stadt Feodossija eingedrungen, dabei seien auch Schüsse zu hören gewesen. Das teilte der ukrainische Armeesprecher Wladislaw Selesnjow bei Facebook mit.
60 bis 80 ukrainische Soldaten seien festgenommen und der Kommandeur mit einem Hubschrauber fortgebracht worden. Russland hatte die Ukrainer nach dem international nicht anerkannten Anschluss der Krim zum Rückzug aufgefordert. Russische Soldaten haben am Montag einen der letzten verbliebenen ukrainischen Militärposten auf der Krim besetzt. Die Russen setzten Blendgranaten ein und schossen aus Automatikwaffen, als sie sich Zugang zu dem Marine-Stützpunkt in Feodosia verschafften, sagte Leutnant Anatoli Mosgowoi per Telefon der Nachrichtenagentur Reuters. Die ukrainischen Soldaten seien unbewaffnet gewesen. “Die Basis ist voller russischer Soldaten“, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs auf der Krim. Die Offiziere seien für Verhöre in die Stadt gebracht worden. Die ukrainischen Fahnen wurden eingeholt. Erst am Samstag waren russische Soldaten in den Luftwaffenstützpunkt Belbek eingerückt.

Die Marinebasis in Feodosia war eine der letzten Stützpunkte auf der Krim in der Hand des ukrainischen Militärs. Die Eingliederung der Halbinsel in die russische Föderation hatte die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen schwer belastet.

Obama sichert vor Krisentreffen der G7 Solidarität Washingtons zu

Die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) sprechen am Montag am Rande ihres Nukleargipfels in Den Haag über mögliche weitere Strafmaßnahmen gegen Russland. Die Europäische Union und die USA haben bereits Sanktionen gegen Russland verhängt, wie Kontensperren oder Einreiseverbote. Unklar ist jedoch, ob das ausreicht, um die Regierung in Moskau zum Einlenken zu bewegen.

Vor dem Krisentreffen der G-7-Staaten hat US-Präsident Barack Obama den europäischen NATO-Verbündeten die Solidarität Washingtons zugesichert. „Niemand sollte das Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Europas in Zweifel ziehen“, sagte Obama der niederländischen Tageszeitung „De Volkskrant“ vom Montag. „Die NATO bleibt die stärkste und effizienteste Allianz in der Geschichte der Menschheit.“ Obama landete am Montagvormittag in Amsterdam und will diese Woche auch Brüssel und Rom besuchen.
In Den Haag kommen am Nachmittag Vertreter von mehr als 50 Staaten zu einer internationalen Konferenz zur Atomsicherheit zusammen. Thema des seit langem geplanten Treffens ist die Frage, wie verhindert werden kann, dass Terroristen nukleares Material etwa für den Bau einer schmutzigen Bombe in die Hände fällt. Russland wird hier durch seinen Außenminister Sergej Lawrow vertreten.
Dominiert werden dürfte das zweitägige Treffen aber von einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industriestaaten (G-7) zur Krise in der Ukraine. Deutschland wird dabei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vertreten. Russlands Staatschef Wladimir Putin wurde zu dem Treffen nicht eingeladen, die Zukunft der G-8-Runde, zu der auch Russland gehört, ist derzeit unklar. (AFP/dpa/rtr)

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