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Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

© Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

Trumps Entscheidung jetzt offiziell: USA treten aus der WHO aus

Donald Trump hatte den Austritt Ende Mai angekündigt, jetzt ist die Entscheidung offiziell. Kritik kommt aus seinem eigenen Land, Deutschland und China.

Mitten in der Coronavirus-Pandemie haben die USA ihre Austrittsankündigung aus der Weltgesundheitsorganisation offiziell eingereicht. Die Meldung des Austritts, der am 6. Juli 2021 wirksam werde, sei UN-Generalsekretär António Guterres übermittelt worden, sagte ein hoher Regierungsbeamter in Washington.

Der Kongress sei darüber informiert worden, teilte der führende Demokrat im Auswärtigen Ausschuss des Senats, Bob Menendez, auf Twitter mit.

US-Präsident Donald Trump hatte den Schritt Ende Mai angekündigt. Er wirft der WHO vor, in der Coronakrise als Marionette Chinas agiert zu haben. Als Ausgangspunkt der Pandemie gilt die zentralchinesische Stadt Wuhan.

Bereits im April hatte Trump die US-Zahlungen für die unter dem Dach der UN angesiedelte internationale Organisation eingestellt. Laut WHO-Internetseite schulden die Vereinigten Staaten der Einrichtung derzeit mehr als 200 Millionen Dollar an Pflichtbeiträgen.

Ein WHO-Sprecher sagte, die Organisation prüfe, ob alle Bedingungen für einen Austritt erfüllt seien. 

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UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte die WHO als außerordentlich wichtig im weltweiten Kampf gegen das neuartige Coronavirus bezeichnet. Trumps Politik folgt der Devise „America First". Damit gibt er den amerikanischen Interessen höchsten Vorrang und dringt auf einen Rückzug aus multilateralen Verpflichtungen. Daher haben die USA bereits mehrere UN-Organisationen verlassen.

„Ein Akt von wirklicher Unsinnigkeit"

Der Schritt löste Kritik sowohl in den USA selbst, als auch in China und in Deutschland aus. Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, nannte Trumps Entscheidung „einen Akt von wirklicher Unsinnigkeit, da die WHO den globalen Kampf gegen Covid-19 koordiniert".

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„Es stehen Millionen Leben auf dem Spiel, und der Präsident schwächt die internationalen Anstrengungen, das Virus zu besiegen", schrieb sie auf Twitter. Scharfe Kritik kam auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

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Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), rief per Twitter die Europäer auf, nach dem US-Austritt ihre Zahlungen an die WHO zu erhöhen.

Auch das chinesische Außenministerium warnte am Mittwoch vor negativen Folgen für die Entwicklungsländer und forderte die Weltgemeinschaft auf, ihr Engagement für die WHO auszubauen. (dpa/Reuters)

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