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Petr Bystron steht unter Verdacht, Bestechungsgeld aus Russland angenommen zu haben.

© Imago/Future Image/Christoph Hardt

Verdacht auf Bestechung durch Russland: Ermittler finden offenbar neue Spuren im Fall des AfD-Politikers Bystron

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Bystron steht im Verdacht, Schmiergeld aus Russland erhalten zu haben. Medienberichten zufolge waren die Durchsuchungen im Fall umfangreicher, als bisher bekannt war.

Stand:

Gegen den AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron laufen derzeit Ermittlungen, weil er im Verdacht steht, Bestechungsgelder aus Russland angenommen zu haben. Nach der Aufhebung seiner Immunität waren Mitte Mai seine Büroräume durchsucht worden.

Nun melden „WDR“ und die „Süddeutsche Zeitung“, dass die Ermittlungen offenbar umfangreicher als bisher bekannt sind.

In den Berichten heißt es, Beamte des Landeskriminalamtes Bayern hätten am 16. Mai im Deutschen Bundestag nicht nur die persönlichen Büroräume des AfD-Abgeordneten, sondern auch das Büro einer ihm bekannten Bundestagsmitarbeiterin gefilzt.

AfD-Politiker Bystron weist Vorwürfe zurück

In dem fremden Büro sollen die Polizisten demnach auf einen verschlossenen Bürocontainer gestoßen sein, dessen Inhalt sie Bystron zuordnen. So soll den Ermittlern nach Öffnen des Containers ein Ordner mit Kontoauszügen aus Liechtenstein und Tschechien in die Hände gefallen sein.

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In einem Couvert sollen die Fahnder zudem rund 2.000 Euro in bar, eine Liste mit aufgeführten Goldbarren und ein Exposé über ein etwa zwei Millionen Euro teures Anwesen in Brüssel gefunden haben. Die Ermittler sollen davon ausgehen, dass jemand diese Unterlagen ganz bewusst in dem fremden Büro im verschlossenen Bürocontainer verborgen hatte, heißt es in den Berichten.

Die Ermittler suchen demnach zudem nach einem Mobiltelefon. Bystron soll ihnen ein altes Tastenhandy der Marke Nokia übergeben habe. Es sollen aber Hinweise vorliegen, dass Bystron ein Smartphone besitzen und zuvor benutzt haben soll. Darauf könnten sich für den Fall wichtige Daten befinden.

Wie es in den Berichten weiter heißt, sollen die Ermittler zwei Beschlüsse erwirkt haben, auch im Bundestag nach einem Smartphone suchen zu dürfen, egal in welchem Büro oder Gebäude.

Wurde Bystron vielleicht vor den anrückenden Ermittlern gewarnt? Dem „WDR“ zufolge ließ Bystron diese und alle weiteren Fragen unbeantwortet.

Bystron zog sich aus Wahlkampf der AfD zurück

Bystron stand im Europawahlkampf auf Listenplatz zwei der AfD, auf Drängen des Parteivorstands hat er sich weitestgehend aus dem Wahlkampf zurückgezogen. Der AfD-Politiker ist eine der mutmaßlichen Hauptfiguren in der Affäre um die Online-Plattform „Voice of Europe“.

Die Plattform, so der Verdacht, soll Teil einer russischen Einflussoperation gewesen sein. Bystron wird vorgeworfen, über die Plattform eine fünfstellige Summe an Bargeld erhalten zu haben. Die Herkunft des Geldes soll Bystron verschleiert haben.

Als Hintermann der Propagandaplattform gilt Wiktor Medwedtschuk, ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bystron kennt Medwedtschuk seit Jahren.

Seit Mitte Mai ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft München offiziell gegen Bystron und geht dem Verdacht der Bestechlichkeit und der Geldwäsche nach. Neben dem Bundestagsbüro wurden Privatwohnungen in München, Berlin und auf Mallorca durchsucht. Auch Räume der bayerischen AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Katrin Ebner-Steiner, wurden durchsucht. Bei ihr soll der Politiker offenbar ebenfalls Unterlagen deponiert haben.

AfD-Politiker Bystron soll tiefer verstrickt sein

An diesem Dienstag berichtete das tschechische Internetportal „Dennik N“ gemeinsam mit mehreren internationalen Partnern, darunter „Die Zeit“ und dem ARD-Politikmagazin Kontraste, dass Bystron sehr viel tiefer in die mutmaßliche Operation eingebunden sein soll als bisher bekannt.

Demnach soll Bystron mit den Machern der Website auch über Inhalte gesprochen haben, die dort erscheinen sollten, sowie Konferenzen in ganz Europa organisiert haben.

Der 51-Jährige hat sämtliche Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen. Unter anderem in einem Video auf dem Netzwerk „Telegram“. Dort sprach Bystron von „fiesen Methoden“. Die Vorwürfe seien „an den Haaren herbeigezogen“.

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