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Volker Wissing, ehemals Bundesminister für Digitales und Verkehr, in seinem Büro. (Archivfoto).

© Tagesspiegel/Lydia Hesse

Kaum raus aus dem Amt, schon drin im Geschäft: Ex-Verkehrsminister Wissing hat einen neuen Job in Berlin

Nach dem Ende seiner Ministerzeit steht Volker Wissing vor einem Karriereschritt außerhalb der Politik. Doch es gibt noch eine Hürde.

Stand:

Was macht Volker Wissing nach dem Ende seiner Amtszeit als Verkehrsminister? Die Frage ist nun beantwortet: Der frühere FDP-Politiker künftig als Vorsitzender eines neu zu gründenden Beirats die Unternehmnensgruppe Christ Capital des Berliner Unternehmers Harald Christ beraten. Das teilte die Gruppe dem Tagesspiegel mit.

Wissing soll Christ und dessen Firmen in Fragen der langfristigen Unternehmensstrategie und bei Investitionsentscheidungen unterstützen. Neben Wissing werden weitere Mitglieder berufen. Zur Gruppe gehört unter anderem die Beratungsgesellschaft Joschka Fischer & Company, die vom ehemaligen grünen Außenminister gegründet wurde.

Wissing und Christ kennen sich demnach bereits seit Jahren. Beide stammen aus Rheinland-Pfalz, beide waren bis Ende 2024 in der FDP aktiv – und beide traten nach dem Bruch der Ampelkoalition aus der Partei aus.

Tätigkeit muss zunächst durch die Bundesregierung geprüft werden

Da für ehemalige Kabinettsmitglieder Karenzregeln gelten, muss die Bundesregierung die neue Tätigkeit noch prüfen. Nach Paragraf 6a des Bundesministergesetzes müssen ausscheidende Ministerinnen und Minister Tätigkeiten außerhalb des öffentlichen Dienstes, die innerhalb der ersten 18 Monate nach dem Ausscheiden beginnen, schriftlich anzeigen. Christ Capital bestätigte dem Tagesspiegel, dass Wissing das Kanzleramt am Donnerstag über seine Pläne informiert hat.

Der 56-Jährige hatte 2013 die Kanzlei Wissing Rechtsanwälte in Landau gegründet und ist dort weiterhin Partner. Nach der Bundestagswahl und der Bildung der schwarz-roten Koalition schied Wissing aus der Regierung aus. Ein Angebot des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, der Partei beizutreten, lehnte er im April ab.

Harald Christ war rund 30 Jahre lang SPD-Mitglied, wechselte 2020 zur FDP und war dort kurze Zeit Bundesschatzmeister. Nach dem Koalitionsbruch und der Affäre um das sogenannte D-Day-Papier verließ er die FDP wieder.

Christ Capital vereint Beratungs- und Investmentgeschäft unter einem Dach. Nach Unternehmensangaben beschäftigt die Gruppe rund 80 Mitarbeitende und verfügt über eine Bilanzsumme von etwa 140 Millionen Euro. Schwerpunkte sind unter anderem Technologie, Energie, Verteidigung und strategische Kommunikation. (bef/cmk)

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