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Kim Jong Un.

© AFP/KCNA VIA KNS/Uncredited

Informationen des US-Sicherheitsrats: Nordkorea soll heimlich Artilleriemunition an Russland geliefert haben

Den USA zufolge hat Nordkorea eine „bedeutende“ Menge an Munition nach Russland geschickt. Sie zeigen sich außerdem „zunehmend besorgt“ über möglichen russischen Atomwaffeneinsatz.

Die USA haben Nordkorea vorgeworfen, Russland heimlich mit Artilleriemunition für den Krieg gegen die Ukraine zu beliefern.

Nordkorea habe eine „bedeutende“ Menge Munition verschickt und versuche den Eindruck zu wecken, die Lieferungen seien für den Nahen Osten oder Nordafrika bestimmt, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby.

„Wir werden weiterhin überwachen, ob die Lieferungen empfangen werden“, betonte er. Angesichts der Wirksamkeit internationaler Sanktionen gegen Russland müsse sich die Führung in Moskau an Staaten wie Nordkorea und den Iran wenden, um ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen, sagte Kirby weiter.

Kirby verurteilt Nordkoreas Raketentests

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates verurteilte zudem Nordkoreas jüngste Raketentests. Besonders kritisierte Kirby dabei, dass eine der mehr als 20 am Mittwoch von Nordkorea abgefeuerten Raketen die De-Facto-Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea überquert habe.

Mit dem Abfeuern von 23 Raketen hatte Nordkorea zuvor die Spannungen mit Südkorea verschärft und die Angst vor einem erneuten Atomtest genährt.

Nach Angaben der südkoreanischen Armee überquerte eine der Raketen die Seegrenze zwischen beiden Ländern und kam den südkoreanischen Hoheitsgewässern „so nahe wie nie zuvor“ eine Rakete seit Ende des Koreakriegs im Jahr 1953. Sie schlug demnach nur 57 Kilometer östlich des südkoreanischen Festlands ins Meer ein.

USA „zunehmend besorgt“ über möglichen russischen Atomwaffeneinsatz

Die US-Regierung hat sich zudem „zunehmend besorgt“ über die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes im Ukraine-Krieg gezeigt. Kirby sagte am Mittwoch die Sorgen seien im Verlauf der Monate gewachsen. „Wir beobachten das so gut wir können.“

John Kirby spricht auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
John Kirby spricht auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

© Foto: Saul Loeb/AFP

Die „New York Times“ hatte zuvor berichtet, ranghohe russische Militärs hätten kürzlich darüber gesprochen, wann und wie taktische Atomwaffen in der Ukraine eingesetzt werden könnten. Der russische Präsident Wladimir Putin nahm demnach nicht an den Diskussionen teil.

Außerdem gibt es laut der Zeitung keinen Hinweis dafür, dass eine Entscheidung für einen Atomwaffeneinsatz getroffen wurde. Putin hatte in den vergangenen Monaten wiederholt die Möglichkeit eines russischen Einsatzes von Atomwaffen ins Spiel gebracht. 

Weitere Befürchtungen wurden zuletzt durch russische Vorwürfe geschürt, die Ukraine wolle eine „schmutzige Bombe“ einsetzen. Der Westen befürchtet, Russland könnte das als Vorwand nutzen, um Atomwaffen einzusetzen. Das russische Außenministerium erklärte am Mittwoch, es müsse „oberste Priorität“ haben, einen militärischen Konflikt zwischen Atommächten zu verhindern. Atommächte müssten „gefährliche Versuche aufgeben“, zentrale Interessen anderer Atommächte zu verletzen.

Russland unterstreicht defensive Atomdoktrin

Russland hat hingegen den rein defensiven Charakter seiner Atomdoktrin unterstrichen. In der gegenwärtigen turbulenten Lage sei es die wichtigste Aufgabe, „jedwede militärische Konfrontation zwischen Nuklearmächten zu vermeiden“, erklärte das Außenministerium in Moskau.

Russland halte sich in seiner Abschreckungspolitik daran, dass ein Atomkrieg unzulässig sei. Es gebe bei einem solchen Krieg keine Sieger, und er dürfe niemals entfesselt werden.

Die russische Doktrin sei zutiefst defensiv: Sie erlaube den Einsatz von Atomwaffen nur, wenn Russland selbst mit Massenvernichtungswaffen angegriffen werde oder bei einem konventionellen Angriff, „der die Existenz des Staates bedroht“. Dies unterliege keiner Auslegung und keinen Erweiterungen.  (AFP,dpa)

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