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Während Selenskyj-Besuch in Berlin: Internet-Ausfall im Bundestag – auch Schalte von Berlin nach Brüssel betroffen
Im Bundestag war es am Montag nicht einmal möglich, Mails zu verschicken. Ursachenforschung und Problemlösung dauern an. Es werden aber Erinnerungen wach.
Stand:
Der Bundestag hat mit einem Ausfall des Internets zu kämpfen. Auch Mails lassen sich nicht mehr verschicken. Die Ursache sei unklar, wie ein Sprecher mitteilte.
Es sei auch offen, ob es einen Zusammenhang mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) am Nachmittag gebe. Zuerst berichtete die „Bild“-Zeitung über den Ausfall.
Die zuständigen Stellen seien dabei, die Ursache zu ermitteln und das Problem zu lösen, hieß es. Auch das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist demnach eingeschaltet. Die IT-Systeme wurden zunächst herunter- und am späteren Nachmittag wieder hochgefahren.
Videoschalte von Berlin nach Brüssel misslingt
Auch eine geplante Videoschalte zwischen in Brüssel tagenden EU-Außenministern und den für Ukraine-Gespräche nach Berlin gereisten US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner kam wegen Verbindungsproblemen nicht zustande. EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas erklärte in Brüssel, sie wisse nicht, ob es einen Cyberangriff gegeben habe. Klar sei aber, dass die Technik nicht richtig funktioniert habe.
Bei der von Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot initiierten Videoschalte sollte es eigentlich um den Stand der Umsetzung des US-Friedensdeals für den Gazastreifen gehen. An diesem waren Witkoff und Kushner federführend beteiligt gewesen. Derzeit versuchen die beiden Amerikaner, im Auftrag von US-Präsident Donald Trump ein Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vorzubereiten.
Eine Videoschalte zwischen den EU-Außenministern und dem wie Witkoff und Kushner in Berlin weilenden ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha funktionierte nach Angaben von Diplomaten problemlos.
Aufgrund der Vorfälle werden Erinnerungen wach: Der Bundestag war im Mai 2015 Opfer eines Hackerangriffs geworden. Computer in zahlreichen Abgeordnetenbüros wurden mit Spionagesoftware infiziert, darunter auch Rechner im Büro der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Angriff hatte zur Folge, dass das IT-System des Parlaments generalüberholt werden musste.
Fünf Jahre später machte Merkel Russland schwere Vorwürfe und drohte mit Konsequenzen. Mit Blick auf Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts sprach sie von „harten Evidenzen“ für eine russische Beteiligung. (dpa, Tsp)
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