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Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident Robert Koch-Instituts.

© imago images/IPON

Warnung vor Millionen Infizierten in Deutschland: Robert Koch-Institut sieht „exponentielles Wachstum" bei Covid-19

Die RKI-Appelle, soziale Kontakte zu minimieren, werden dramatischer: „Wir sind ein bis zwei Wochen vor Italien“, sagt Instituts-Chef Lothar Wieler.

Die Coronavirus-Infektionen beschleunigen sich in Deutschland rasant. Stand Mitternacht verzeichnete das Robert Koch-Institut (RKI) 8198 Infizierte in Deutschland. Das sind über 1000 mehr als am Tag zuvor gemeldet.

"Wir haben ein exponentielles Wachstum. Wir sind am Anfang einer Epidemie, die noch viele Wochen und Monate unterwegs sein wird", sagte der Chef des RKI, Lothar Wieler, am Mittwoch in Berlin. 

[Aktuelle Informationen über das Coronavirus in Deutschland und weltweit finden Sie hier im Newsblog]

"Wir sind ein bis zwei Wochen vor Italien", sagte er. Italien ist in Europa am stärksten vom Virus-Ausbruch betroffen.  Wenn es nicht gelinge, die Kontakte unter den Menschen jetzt zu reduzieren, könne es in zwei bis drei Monaten zehn Millionen Infizierte geben, warnt Wieler. Dies würde das Gesundheitssystem überlasten. 

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Die Wirkung der von der Regierung beschlossenen Einschränkungen könne man erstmals nach etwa zwei Wochen beurteilen. "Es ist offensichtlich, dass der jetzige Zustand nicht auf Dauer aufrecht erhalten werden kann", sagte Wieler.

Das RKI nutzt Mobilfunkdaten der Deutschen Telekom

Um einzuschätzen ob sich die Menschen in Deutschland an die Empfehlungen und Einschränkungen der Bundesregierung und des Robert Koch-Instituts halten, seien laut Wieler die von der Deutschen Telekom übermittelten Mobilfunkdaten wichtig. So könne man sehen, ob die Menschen nun weniger reisten und unterwegs seien. 

[Mehr zu den Auswirkungen des Coronavirus in Berlin gibt es hier im eigenen Liveblog]

Er betont, die Daten seien zusammengefasst und anonymisiert. Sie seien auch allgemein käuflich, das RKI bekomme sie aber von der Telekom unentgeltlich. Die Telekom hatte erklärt, das Verfahren zur Daten-Übermittlung sei 2015 auch vom Bundesdatenschutzbeauftragten abgenommen worden. (Mit Reuters)

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