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Der chinesische Wissenschaftler He Jiankui behauptet, dass er geholfen hat, die ersten genetisch veränderten Babys der Welt zu zeugen.

© Mark Schiefelbein/AP/dpa

Doktor He Jiankui spricht über seine genmanipulierten Babys: „Wir heilen eine ganze Familie“

Der Wissenschaftler He Jiankui erklärt, warum er nach eigenen Angaben zwei Babys genetisch verändert hat.

In einem Youtube-Video erklärt der Wissenschaftler He Jiankui, dass er zwei genetisch veränderte Babys zur Welt erzeugt habe. Der Chinese sagt auch, warum er das gemacht hat. Der Tagesspiegel dokumentiert einen Teil davon:

„Die Mädchen sind so gesund wie alle anderen Babys auch. Als Mark seine Töchter zum ersten Mal gesehen hat, sagte er, er hätte nie gedacht, dass er Vater sein könnte. Nun hat er einen Grund gefunden, um zu leben, einen Grund, um zur Arbeit zu gehen, einen Sinn. Mark hat HIV. In vielen Entwicklungsländern ist das ein Grund zur Diskriminierung, was den Virus noch schlimmer macht. Arbeitgeber feuern Menschen wie Mark, Ärzte verweigern ihnen die medizinische Versorgung. Mark und seine Frau Grace wagten es nicht, ein Kind in diese Welt der Angst zu bringen. Mark lehrte mich etwas, was ich vorher nicht richtig geschätzt hatte. Eine Gen-Operation, die ein Kind vor einer tödlichen genetischen Krankheit wie Mukoviszidose bewahren kann oder vor einer lebensbedrohenden Infektion wie HIV, gibt nicht nur dem kleinen Mädchen oder Jungen eine gleichberechtigte Chance auf ein gesundes Leben. Wir heilen eine ganze Familie. Als Vater von zwei Mädchen fällt mir kein schöneres und gesünderes Geschenk für die Gesellschaft ein, als einem anderen Paar die Chance zu geben, eine liebevolle Familie zu gründen. Die Medien hatten eine Panik erzeugt, als Louise Brown als erstes In-vitro-Baby geboren wurde. Doch seit 40 Jahren haben sich die Regularien und die Moral gemeinsam mit der In-vitro-Fertilisation weiterentwickelt. Das hat sichergestellt, dass nur aufgrund therapeutischer Anwendungen mehr als acht Millionen Kinder auf diese Welt gekommen sind. Gen-Operationen sind ein weiterer Fortschritt der In-vitro-Fertilisation. Sie sind nur dafür vorgesehen, einer kleinen Zahl von Familien zu helfen. Für wenige Kinder könnte eine frühe Gen-Operation der einzige Weg sein, eine Erbkrankheit zu heilen und sie vor lebenslangem Leiden zu bewahren. Wir hoffen, dass Sie Mitleid für sie empfinden können. Die Eltern wollen kein Designer-Baby. Nur ein Kind, das nicht an einer Krankheit leidet, die die Medizin nun verhindern kann. Gen-Operationen sind und sollten eine Technologie der Heilung bleiben. Die Intelligenz zu verbessern oder Haar- oder Augenfarbe auszuwählen, ist nicht etwas, was ein liebevolles Paar will. Das sollte verboten sein. Ich weiß, dass meine Arbeit Diskussionen auslösen wird, aber ich glaube, dass Familien diese Technologie brauchen. Und ich bin bereit, für sie die Kritik auf mich zu nehmen.“ (Tsp)

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