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Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, hier auf einem Archivbild von 2020.

© picture alliance/dpa / Kay Nietfeld

„Wir wollten es nicht sehen“: Schäuble räumt Fehler im Umgang mit Russland ein – und kritisiert Merkel

Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat eigene Versäumnisse in der Politik gegenüber dem Kreml zugegeben. Der Altkanzlerin wirft er einen Mangel an Selbstkritik vor.

Der ehemalige Bundestagspräsident und Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble hat frühere Fehler im Umgang mit Russland eingeräumt.

Auf die Frage, ob er wütend auf sich sei, sagte der CDU-Politiker dem „Handelsblatt“: „Natürlich. Wir wollten es nicht sehen. Das gilt für jeden.“ In seiner Zeit als Innenminister habe er mit seinem russischen Amtskollegen darüber gesprochen, wie man gemeinsam den islamistischen Terror bekämpfen könne.

„Ich hätte mal gucken können, was Russland in Tschetschenien treibt. Oder auf den damaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski hören.“ Dieser habe nach Russlands Überfall auf Georgien gewarnt: „Erst kommt Georgien, dann die Ukraine, dann Moldawien, dann die baltischen Staaten und dann Polen. Er hat recht behalten“, sagte Schäuble.

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Mit Blick auf Ex-Kanzlerin Angela Merkel sagte Schäuble, es sei bemerkenswert, „dass sie auch jetzt in Bezug auf Russland nicht sagen kann, dass wir Fehler gemacht haben“.

Zur Frage, ob seine Aufzählung der großen Kanzler - darunter Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl - vollständig sei, sagte Schäuble: „Sie ist vorläufig abgeschlossen. Ob Frau Merkel unter den großen Kanzlern einzuordnen sein wird, das ist vielleicht noch zu früh, um das abschließend zu beurteilen.“ (dpa)

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