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120 Millionen Euro für Brandenburger Schulen: Startchancen-Programm wird jetzt im Land umgesetzt
110 Brandenburger Schulen erhalten 120 Millionen Euro aus dem Startchancen-Programm. Das Geld kommt vor allem Schulen mit einem hohen Migrantenanteil oder in sozial benachteiligten Regionen zugute.
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Über einige Brandenburger Schulen bricht ein Geldregen herein: Die 110 Brandenburger Grund- und Oberschulen, die am Startchancen-Programm von Bund und Ländern beteiligt sind, haben nun ein Investitionsbudget von 120 Millionen Euro zur Verfügung. Eine entsprechende Förderrichtlinie sei am Freitag in Kraft getreten, teilte das Potsdamer Bildungsministerium mit.
Bundesweit stehen für die Startchancen-Schulen in den nächsten zehn Jahren 10 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Kosten teilen sich Bund und Länder. Nach Brandenburg sollen insgesamt 535 Millionen Euro fließen.
„Das bundesweite Startchancen-Programm soll dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems in Deutschland nachhaltig zu verbessern, die Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu erhöhen und den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen“, sagte Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD).
Mit dem Starthilfe-Programm werden vor allem Schulen mit einem hohen Migrantenanteil oder in sozial benachteiligten Regionen unterstützt. Ziel ist es, dort eine moderne, klimagerechte und barrierefreie Bildungsinfrastruktur mit einer hochwertigen Ausstattung und hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Förderfähig sind der Neubau von Schulen, Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Investitionen in eine bessere Ausstattung der Schulen.
In der Uckermark wurden unter anderem die Grundschule Artur Becker in Prenzlau, das Oberstufenzentrum Uckermark und die Templiner Waldhofschule für das Programm ausgewählt. Auch die Grundschule Casekow und die Puschkin-Grundschule im Boitzenburger Land nehmen daran teil.
In der Prignitz sind die Elblandgrundschule und die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule in Wittenberge, das Oberstufenzentrum des Landkreises Prignitz und die Oberschule Wittenberge daran beteiligt.
In Potsdam sind insgesamt elf Schulen an dem Programm beteiligt, darunter die Grundschule am Pappelhain, die Grundschule am Priesterweg und die Grundschule am Humboldtring.
Alle Schulen, die beim Startchancen-Programm berücksichtigt wurden, sind in einer Liste des Landes Brandenburg verzeichnet.
Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Kristy Augustin äußerte sich am Freitag positiv. „Jeder Euro, der in Bildung investiert wird, ist wertvoll“, sagte die Oppositionspolitikerin. „Das Startchancenprogramm ist ein wichtiges Programm, das gezielt dort ansetzt, wo Unterstützung am dringendsten gebraucht wird.“ Es eröffne Chancen für Kinder und Jugendliche, die ansonsten weniger gute Startbedingungen hätten.
Allerdings könne das gemeinsame Programm von Bund und Ländern nicht alleine ausgleichen, was in der Brandenburger Schulpolitik schieflaufe. „Kürzungen bei den Lehrerstellen, Einschnitte bei Förder- und Unterstützungsangeboten sowie eine unzureichende Ausstattung der Schulen gefährden die Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems in Brandenburg“, sagte Augustin. Es reiche nicht, auf Bundesmittel zu verweisen und die eigenen Versäumnisse zu überdecken. „Das Land Brandenburg muss endlich selbst Verantwortung übernehmen.“
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