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Brandenburg: 40 Millionen Euro könnten Friedhof retten Anlage in Weißensee soll Weltkulturerbe werden

Berlin - Für die Restaurierung des Jüdischen Friedhofes in Weißensee werden nach Angaben der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 40 Millionen Euro benötigt. „Für jede Bundesregierung muss es eine Verpflichtung sein, dass dieser Friedhof erhalten bleibt“, sagte der Gemeindevorsitzende Albert Meyer gestern.

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Berlin - Für die Restaurierung des Jüdischen Friedhofes in Weißensee werden nach Angaben der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 40 Millionen Euro benötigt. „Für jede Bundesregierung muss es eine Verpflichtung sein, dass dieser Friedhof erhalten bleibt“, sagte der Gemeindevorsitzende Albert Meyer gestern. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der PDS-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Stefan Liebich, signalisierten Unterstützung. Der Kulturexperte der CDU-Bundestagfraktion, Günter Nooke, äußerte sich dagegen skeptisch. Meyer sagte, der Friedhof sei in Europa der größte seiner Art. Die Jüdische Gemeinde trete dafür ein, ihn in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen. Nach der Bundestagswahl will sich Meyer zusammen mit dem Berliner Senat an die neue Regierung wenden. Wowereit sagte, er sichere Meyer bei seinem Bemühen Unterstützung zu, die Bundesregierung zu einem Engagement und einer Übernahme von Verantwortung für das Denkmal zu bewegen. Nooke verwies darauf, dass die Kulturhoheit bei den Ländern liege und es keinerlei verbindliche Regelungen gebe, dass der Bund oder überhaupt eine öffentliche Hand zahlen müsse. Die Jüdische Gemeinde könne sich an den christliche Kirchen orientieren, die sich im wesentlichen für viele Welterbestätten wie den Naumburger Dom engagierten. Meyer betonte, die Anlage, die im Jahr 1880 eingeweiht wurde, gehöre zur nationalen Kulturgeschichte und dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Hier drohe etwas zu verfallen, das „nie wieder rekonstruiert werden kann“. Der Friedhof stamme aus einer Zeit, in der in Berlin über 170 000 Juden lebten. Eine Sprecherin der Berliner Stadtentwicklungsverwaltung sagte, der Friedhof sei von nationaler und internationaler Bedeutung. Es müsse alles dafür getan werden, ihn zu erhalten. Von 1992 bis 2004 seien von der Senatsverwaltung rund zwei Millionen Euro für gartenpflegerische Maßnahmen investiert worden. ddp

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