Brandenburg: 64,3 Prozent gegen Bebauung von Tempelhof
Berlin - Nach dem Volksentscheid gegen eine Bebauung des Tempelhofer Feldes hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einen Misserfolg des Senats eingeräumt. „Das ist in der Tat eine Niederlage und sie ist auch deutlich“, sagte Wowereit am Montag im Inforadio des RBB.
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Berlin - Nach dem Volksentscheid gegen eine Bebauung des Tempelhofer Feldes hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einen Misserfolg des Senats eingeräumt. „Das ist in der Tat eine Niederlage und sie ist auch deutlich“, sagte Wowereit am Montag im Inforadio des RBB. Grüne und Linke werteten das Ergebnis als Misstrauensvotum der Bürger gegenüber dem Senat. Zugleich setzte eine Debatte darüber ein, was aus dem geplanten Neubau der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) auf dem Areal werden soll. Die Grünen schlugen vor, das Tempelhofer Flughafengebäude dafür zu nutzen. Der ZLB-Vorstand unterstrich die Notwendigkeit eines Neubaus. SPD-Fraktionschef Raed Saleh brachte ebenfalls das Flughafengebäude in Tempelhof ins Gespräch. Die SPD werde weiter nach Standorten für einen Neubau suchen. Möglich sei auch eine Sanierung der beiden alten Standorte.
Als Misstrauensvotum gegen seine Politik könne man das Ergebnis des Volksentscheids aber nicht definieren, sagte Wowereit. Auch zu persönlichen Konsequenzen sehe er keinen Anlass. Der Gesetzentwurf der Bürgerinitiative „100% Tempelhofer Feld“ gegen eine Bebauung des ehemaligen Flughafen-Geländes – mittlerweile ein beliebtes Freizeitgebiet – setzte sich am Sonntag mit 64,3 Prozent durch.
Die Linke forderte von Wowereit, er müsse Konsequenzen aus der Niederlage des Senats ziehen. Für den notwendigen Wohnungsneubau müsse der Senat die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften mit genügend Kapital ausstatten, erklärte Linken-Chef Klaus Lederer.
Dass auf dem Tempelhofer Feld vorerst nicht gebaut wird, wertete der Naturschutzbund Nabu als Erfolg. Anders sieht das der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). „Der Ausgang des Volksentscheids ist ein harter Schlag für das wachsende Berlin“, sagte BBU-Vorstand Maren Kern laut Mitteilung. Julia Kilian
Julia Kilian
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