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Sebastian Walter, Fraktionsvorsitzender Die Linke Brandenburg, spricht während der Sitzung des Brandenburger Landtages.

© dpa/Soeren Stache

„Absurd, falsch und niederträchtig“: Brandenburgs Linke schießt gegen Sahra Wagenknecht

Links-Politiker, darunter Abgeordnete und der Fraktionsvorsitzende, distanzieren sich von Sahra Wagenknecht. Es gibt einen Antrag für einen Parteiausschluss.

Stand:

Die Brandenburger Landtagsabgeordnete Isabelle Vandré ging als Erste an die Öffentlichkeit: Zusammen mit 59 anderen Politikern der Linken habe sie den Antrag unterzeichnet, Sahra Wagenknecht aus der Linkspartei auszuschließen. „Ich habe keine Lust mehr, zuzuschauen, wie sie die Partei in der Schwebe lässt“, schrieb Vandré am Dienstag im sozialen Netzwerk „X“, das früher als „Twitter“ bekannt war.

Deutliche Unterstützung erhielt Vandré von ihrem Fraktionsvorsitzenden Sebastian Walter. Er habe den Aufruf zwar nicht selbst unterschrieben. „Aber der Antrag ist ja wohl nicht unbegründet“, sagte Walter. Wagenknecht spreche täglich von ihrem neuen Projekt, der Gründung einer eigenen Partei. „Sie will möglichst lange aufgrund des Mandates Geld einstecken, das sie mit Hilfe der Linken errungen hat“, sagte Walter. „Das finde ich absurd, falsch und niederträchtig.“

Isabelle Vandré unterzeichnete gemeinsam mit 59 anderen Linken-Politikern einen Antrag, um Wagenknecht aus der Partei auszuschließen.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Das Verhalten Wagenknechts sei ein Schlag ins Gesicht aller Parteimitglieder, die vielleicht ebenfalls nicht mit allen Handlungen ihres Parteivorstands einverstanden gewesen seien, aber für die Linken weiterkämpfen wollten.

Aus Sicht Walters werde sich die Linkspartei künftig entscheiden müssen, was für eine Partei sie sein wolle: „Deutschland braucht eine Partei, die sich auf soziale Gerechtigkeit und Frieden fokussiert“, sagte Walter. Wagenknecht trage dazu nicht bei: „Es ist, wie wenn Sie mit einer Taube Schach spielen, die am Ende dann aufs Spielbrett flattert und alle Figuren umschmeißt“, sagte Walter. „Es wäre besser, wenn Sahra Wagenknecht jetzt einfach geht.“ Unterstützer von Wagenknechts geplanter Parteigründung sind in der Brandenburger Linken bislang noch nicht bekannt geworden.

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