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Der brandenburgische Landesvorsitzende Alexander Gauland steht oft in der Kritik - die Stadtpolitiker in Potsdam wählen einen anderen Weg.

© dpa

Gauland befeuert Flügelstreit in der AfD: AfD-Basis soll Richtungsstreit entscheiden

Die Alternative für Deutschland (AfD) streitet erneut. Doch diesmal könnte es zur Entscheidung zwischen den verschiedenen Strömungen kommen. AfD-Chef in Brandenburg Alxander Gauland befeuert den Streit aber weiter.

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Berlin - Die Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) sollen den Richtungsstreit innerhalb der Partei bei einem Basisparteitag im Juni entscheiden. Damit dieser finanziert werden könne, müssten die Mitglieder zuvor 150.000 Euro spenden, teilte Parteichef Bernd Lucke mit. In einem Schreiben an die Mitglieder beklagte Lucke „pauschale Verunglimpfungen“. Seit Monaten tobt in der Partei ein Streit zwischen nationalrechtskonservativen und eher liberalen Anhängern wie Lucke. Umstritten ist aber auch der Führungsstil Luckes, der sich im Juni zum alleinigen Parteichef wählen lassen will.

Gauland zu Gast bei umstrittener Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft

Dagegen hat Brandenburgs AfD-Chef Alexander Gauland, der in der Bundespartei Vize-Parteichef neben Lucke und Vertreter der Rechtskonservativen ist, am Wochenende seinerseits die Flügelkämpfe befeuert. Ausgerechnet in Hamburg, wo der stellvertretende Bundessprecher Hans-Olaf Henkel auf einen liberalen Parteikurs setzt, besuchte Gauland einen „Seminartag“ der umstrittenen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG). Wie der NDR berichtete, kamen rund 170 Gäste zu der Veranstaltung des neurechten Vereins, darunter die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel. Thema der Veranstaltung der SWG, der Experten eine „Scharnierfunktion“ zwischen Konservativismus und Rechtsextremismus zurechnen, waren das „nationale Bewahren“, die Zukunft Deutschlands und Europas „angesichts des ganz normalen politischen und gesellschaftlichen Irrsinns“ bei Einwanderung und EU-Vereinheitlichung. Gauland referierte über „Ein Europa selbstbestimmt vereint wirkender Vaterländer“. Auch die rechtsextreme Szeneanwältin Gisa Pahl war geladen.

Gauland ist Erstunterzeichner der „Erfurter Resolution“, in der die AfD als „Widerstandsbewegung gegen die weitere Aushöhlung der Souveränität und der Identität Deutschlands“ bezeichnet wird. Henkel kritisierte das völkische Gedankengut der Erklärung und sagte, die AfD brauche keine „wolkigen Phrasen aus dem Arsenal rechter Splitterparteien“.

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