
© Soeren Stache/dpa
Betrunken auf E-Roller unterwegs: Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann erhält Rückendeckung aus Thüringen
Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat machte öffentlich, dass er betrunken E-Scooter fuhr. Für die Offenheit erntete Redmann Lob von Thüringens CDU-Chef Mario Voigt.
Stand:
Nach der E-Roller-Fahrt in betrunkenem Zustand bekommt Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann Rückendeckung aus der Partei. Thüringens CDU-Chef Mario Voigt stellte sich hinter ihn. „Fehler sind menschlich – entscheidend ist, wie man damit umgeht“, sagte Voigt der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf.
„Hier hat Jan Redmann Größe gezeigt.“ Dass Redmann den Vorfall selbst öffentlich gemacht habe, „finde ich gut und richtig“. Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt, drei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen.
Der 44-jährige Spitzenkandidat der CDU Brandenburg war nach eigener Darstellung in der vergangenen Woche bei einer kurzen Fahrt mit dem Elektroroller von einem Treffen zu seiner Wohnung in Potsdam nachts mit 1,3 Promille Atemalkohol von der Polizei angehalten worden. Einige Stunden nach der Fahrt informierte er die Medien darüber.
Druck von den Koalitionspartnern
Einige Fragen sind aber offen. Redmann spricht von einer allgemeinen Verkehrskontrolle. Die „Märkische Allgemeine“ zitierte aus einem internen Polizeibericht, dass Redmann „aufgrund seiner Fahrweise“ kontrolliert worden war. Unklar ist bisher, ob und wie die Polizisten die Kontrolle in der Nacht begründeten.

© dpa/Sebastian Gollnow
Redmann hatte Voigt im Februar als Mitglied der CDU-Bundesparteispitze vorgeschlagen. Beide sind nahezu gleich alt. Auch die Bundes-CDU reagierte. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warnte bei Welt TV, Fehler dürften nur einmal passieren. Er lobte aber auch den Umgang Redmanns mit dem Vorfall.
Die Koalitionspartner in Brandenburg setzen Redmann dagegen stark unter Druck. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller stellt die Eignung Redmanns als Anwärter für den Ministerpräsidentenposten infrage, falls sich bewahrheite, dass es keine Routinekontrolle war. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke sieht erhebliche ungeklärte Fragen und fordert eine lückenlose Aufklärung. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: