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Brandenburg: Angebote an Vattenfall bis Weihnachten

Verkauf der Lausitzer Kohlesparte: Tschechischer Konzern CEZ umgarnt Brandenburgs Landtagsabgeordnete

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Cottbus - Der Energiekonzern Vattenfall hat potenzielle Käufer seiner Braunkohlesparte in Ostdeutschland gebeten, bis Weihnachten ein unverbindliches Angebot vorzulegen. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Demnach werde zu Jahresbeginn ausgewählt, welche Bieter für eine vertiefte Unternehmensprüfung infrage kommen. Vattenfall wollte auf Anfrage den Stand des Verkaufsprozesses nicht kommentieren. Nach Informationen der dpa soll bis Ende Januar die Prüfung der unverbindlichen Angebote abgeschlossen sein. Bis Mitte 2016 soll ein Käufer feststehen. In Vattenfalls Lausitzer Braunkohlesparte sind rund 8000 Menschen beschäftigt.

Wie hoch die Zahl der Interessenten für die Gruben und Kohlekraftwerke des schwedischen Staatskonzerns in Brandenburg und Sachsen ist, ist nicht bekannt. Mehrere tschechische Unternehmen, darunter die Holding EHP und der Energiekonzern CEZ, hatten offiziell den Finger gehoben. Eine CEZ-Sprecherin bestätigte am Sonntag zwar, dass es die im Dezember endende Frist für die unverbindlichen Angebote – indikative Offerten genannt – gibt. Sie ließ aber offen, ob CEZ ein Angebot machen werde. Medienberichte hatten auch immer wieder den Energiekonzern Steag in Essen als möglichen Kaufinteressenten ins Gespräch gebracht.

CEZ hat immerhin das Bedürfnis, in Brandenburg um Unterstützung zu werben. Bei einem parlamentarischen Frühstück für die Landtagsabgeordneten erklärten Unternehmensvertreter nach PNN-Recherchen, dass CEZ zugesagt habe, keine Braunkohle aus Lausitzer Tagebauen nach Tschechien zu exportieren, um sie dort in Kraftwerken zu verfeuern. Unklar ist auch, ob das Unternehmen Vattenfalls Pläne für die neuen Tagebaue Welzow-Süd II und Jänschwalde Nord vorantreiben wird. Das hänge von den politischen Rahmenbedingungen ab, sagte eine Sprecherin den PNN. Zudem habe Vattenfall noch nicht alle genauen Unternehmensdaten an die Interessenten herausgegeben. Für Zukunft der Lausitz-Sparte gebe es mehrere Szenarien, die reichten vom Aus älterer Kraftwerke bis zum Betreiben der neuesten Blöcke etwa im sächsischen Boxberg über das Jahr 2050 hinaus. Generell wolle sich CEZ um den Erhalt der Arbeitsplätze in der Kohle kümmern, hieß es.

Anna Ringle, Alexander Fröhlich

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