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Brandenburg: Auf der Suche nach der blauen Feder

Biegen/Potsdam/Eberswalde - Das Rätsel um die blauen Störche von Biegen im Oderland und Avendorf bei Hamburg beschäftigt mittlerweile sogar brandenburgische Landesbehörden. Nach dem Auftauchen einer blauen Feder in Avendorf hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) das Landeskriminalamt in Eberswalde (LKA) um Hilfe beim Federlesen gebeten.

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Biegen/Potsdam/Eberswalde - Das Rätsel um die blauen Störche von Biegen im Oderland und Avendorf bei Hamburg beschäftigt mittlerweile sogar brandenburgische Landesbehörden. Nach dem Auftauchen einer blauen Feder in Avendorf hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) das Landeskriminalamt in Eberswalde (LKA) um Hilfe beim Federlesen gebeten. „Wir würden die Feder untersuchen, wenn sie uns vorliegt“, bestätigte LKA-Sprecher Toralf Reinhardt am Dienstag den PNN: „Das ist aber bisher nicht der Fall.“

Wo die Feder geblieben ist? Das corpus delicti, das dem rbb von Kollegen des Norddeutschen Rundfunks zugespielt worden war, hatte sich unter dem Kennerblick eines Ornithologen als schnöde Truthahnfeder entpuppt, berichtete rbb-Mitarbeiterin Maren Freund auf PNN-Anfrage. Da hatte sich wohl ein Spaßvogel einen Scherz erlaubt. „Wir warten jetzt, bis jemand eine richtige Storchenfeder bringt“, so Freund.

Dass die im Fernsehen präsentierte Blaufeder wirklich von einem Storch stammen sollte, hatte Matthias Freude gleich stutzig gemacht. „Der hat doch eine ganz andere Schaftstruktur“, weiß der Präsident des brandenburgischen Landesumweltamtes. Vor dem großen Bevölkerungsinteresse an dem Storch hat er mittlerweile kapituliert. „Ich will jetzt auch wissen, woher die Farbe kommt“, gab Freude gegenüber den PNN zu. „Wenn wir eine Feder kriegen, untersuchen wir sie und das kostet den Steuerzahler kein Geld“, versicherte er. Seiner Ansicht nach könnte ein Desinfektionsmittel für Fischteiche die Ursache sein: Malachitgrün oder Methylenblau. Beide Stoffe seien in Deutschland verboten, würden in Storchen-Überflugländern jedoch verwendet. „So einen Fall gab es vor Jahren in Bayern“, erinnert er sich. Damals sei ein Fischreiher blau geworden.

Der Biegener Storch nimmt die Aufregung um seine Person offenbar gelassen: „Er hat mit seiner Farbe keine Probleme – und mit seiner Partnerin auch nicht“, berichtete der Biegener Orstvorsteher Manfred Wilke am Dienstag. Immer noch kämen täglich Neugierige in das 400-Einwohner-Dorf, um den Blaustorch live und in Farbe zu erleben. Als Erinnerung bietet der Biegener Dorfladen sogar Potskarten mit zwei verschiedenen Motiven vom Storch an. Die Verkaufserlöse sollen dem Dorffest am 17. Juli zugute kommen, sagt Wilke. Dann können die Biegener mal so richtig blaumachen. Jana Haase

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