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Brandenburg: BER Akte

Der Versuch, den schönsten Flughafen Europas zu bauen, wurde zur Blamage einer Region. Wie konnte es so weit kommen? Der Tagesspiegel zeichnet das Desaster in einem E-Book nach

Stand:

Wann ging das los? Was ist passiert? Wo führt das hin? Und: Wer ist hier eigentlich verantwortlich? Diesem Flughafen, der doch der schönste, modernste Europas werden sollte, liegt, im konkreten und im übertragenen Sinn, ein Schaltplan des Grauens zugrunde. Wie ein gefräßiges, unkontrollierbares, immer hässlicher werdendes Monster liegt der BER am südöstlichen Stadtrand Berlins im märkischen Sand, verschlingt Monat für Monat die Millionen bauschaufelweise und widersetzt sich jedem Versuch immer neuer Zauberlehrlinge, sich startklar verdrahten zu lassen. Geisterzüge rauschen durch seinen unterirdischen Bahnhof, und oben, in der Halle, verstaubt der Plastikschutz auf den lange fertiggestellten, ungenutzten Schaltern. Die Gesellschafter streiten auf offener Bühne, der Geschäftsführer scheint von seinen eigenen Ideen verwirrt, es ist ein Desaster gigantischer Art.

Aber wie konnte es dazu kommen?

Wer sich in die Geschichte dieses Flughafens begibt, findet Spuren, die zu Antworten führen. Es hat Warnungen gegeben, die abgetan wurden als die Miesmacherei notorischer Querulanten. Es hat Dementis gegeben, die nichts als dreiste Lügen waren. Es hat Pläne gegeben, die haltlose Hoffnungen waren. Und es haben Pläne gefehlt, wo Übersicht zwingend ist.

An der Kette der Fehler, aufgehängt an der schon damals fragwürdigen Standortentscheidung, lässt sich abtauchen durch ein ganzes Vierteljahrhundert Berliner Flugversuche. Fast jeder durfte mal, aber keiner konnte es.

Der Tagesspiegel hat diese Geschichte vergeblicher Startversuche und vollendeter Bruchlandungen so genau und nachhaltig recherchiert wie kein anderes Medium. Die Recherchen, Exklusivmeldungen, Reportagen, Berichte, Analysen, Nachrichten, Interviews und Kommentare der vergangenen zwei Jahrzehnte zum BER sind ein publizistischer Schatz, der mit diesem Buch erstmals komplett gehoben und ausgestellt wird, zum Durchlesen und Nachschlagen, zum Lachen und zum Weinen. Spannend wie ein Roman, anregend wie eine Anekdotensammlung, lehrreich wie ein Sachbuch – ein großes Stück Zeitgeschichte, editiert von den Tagesspiegel-Redakteuren Karin Christmann und Alexander Fröhlich. Wer meint, über den BER alles zu wissen, wird staunend feststellen, wie viel schon verdrängt und vergessen ist. Lorenz Maroldt

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