Brandenburg: Berlin: Extremisten unter sich Am Sonntag laufen Salafisten und Rechte auf
Berlin - Berlin-Kreuzberg wird am Sonntag mit einem bizarren Extremisten-Mix konfrontiert. Nicht weit entfernt vom Checkpoint Charlie wollen sich Hunderte Salafisten, die Islamfeinde von Pro Deutschland und NPD-Anhänger versammeln.
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Berlin - Berlin-Kreuzberg wird am Sonntag mit einem bizarren Extremisten-Mix konfrontiert. Nicht weit entfernt vom Checkpoint Charlie wollen sich Hunderte Salafisten, die Islamfeinde von Pro Deutschland und NPD-Anhänger versammeln. Eine brisante Lage für die Polizei – im Mai 2012 hatten in Solingen und Bonn Mitglieder der Pro-Bewegung die Salafisten provoziert, die ihrerseits die Polizei attackierten bis hin zu einem Messerangriff. Als Redner sind Vertreter der Gruppierungen „Die Wahre Religion“ und „DawaFFM“ vorgesehen, gegen die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) im Juni ein Verbotsverfahren eingeleitet hat. In den vergangenen Jahren sind mehrfach Mitglieder der Berliner Szene in die pakistanische Terrorhochburg Wasiristan gereist, seit dem Erstarken der Salafisten in Ägypten wird allerdings das Land am Nil bevorzugt. Von 400 Salafisten in Berlin soll die Hälfte militant sein.
Die Islamisten wollen von zehn bis 22 Uhr unter dem Motto „Gedenken an die Opfer von Syrien – Ermahnung an die Menschlichkeit“ auf das Schicksal der Bevölkerung im syrischen Bürgerkrieg aufmerksam machen. Sicherheitskreise vermuten, es solle Geld gesammelt werden für in Syrien kämpfende Dschihadisten, von denen ein Teil mit Al Qaida liiert ist. Gegen die frommen Extremisten machen Eiferer aus dem rechten Spektrum mobil. Pro Deutschland hat eine Kundgebung mit bis zu 50 Teilnehmern angemeldet. Sicherheitsexperten befürchten, die Islamfeinde könnten die Mohammed-Karikaturen zeigen und die Stimmung anheizen. Im Mai 2012 konnte die Polizei am Potsdamer Platz nur mit Mühe Salafisten und Anhänger von Pro Deutschland voneinander getrennt halten. Die rechtsextreme NPD möchte sich ebenfalls mit 50 Leuten Partei Gehör verschaffen. Frank Jansen
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