HINTERGRUND: Bodenpreise steigen stark an
Die Preise für Ackerland sind in den vergangenen Jahren in Ostdeutschland enorm gestiegen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben sie sich in den vergangenen zehn Jahren in Sachsen-Anhalt und Brandenburg mehr als verdoppelt, in Mecklenburg-Vorpommern sogar verdreifacht.
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Die Preise für Ackerland sind in den vergangenen Jahren in Ostdeutschland enorm gestiegen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben sie sich in den vergangenen zehn Jahren in Sachsen-Anhalt und Brandenburg mehr als verdoppelt, in Mecklenburg-Vorpommern sogar verdreifacht. Bis zu 20 000 Euro und mehr kostet mittlerweile ein Hektar Land. Seit der Finanzkrise und wegen niedriger Zinsen rückte bei Anlegern der Fokus auf stabile Werte, zu denen auch Grund und Boden gehören.
Die Ursachen für die Preisexplosion sehen Bauern aber auch in der Politik der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG), die einst staatseigene Flächen im Osten meistbietend verkauft. In Brandenburg will die BVVG bis 2025 noch rund 70 000 Hektar landwirtschaftlicher und rund 7000 forstwirtschaftlicher Flächen veräußern. Wie berichtet beklagen Bauern in Brandenburg bereits seit einigen Jahren, dass sie beim Ankauf von Agrarflächen zunehmend das Nachsehen haben, weil die Hektarpreise dramatisch angezogen haben und sie mit der Finanzkraft auswärtiger Geldgeber nicht mehr mithalten können. Zwar verweist die BVVG stets darauf, dass die ehemals volkseigenen Flächen der DDR „überwiegend an ortsansässige Landwirtschaftsbetriebe verkauft“ werden, doch stehen Experten zufolge hinter vielen vermeintlichen Agrargenossenschaften längst große Investoren. dpa/mat
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