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Die Dorfkirche in Eiche

© Ottmar Winter

Brandenburg gibt mehr Geld für Dorfkirchen: 300.000 Euro zusätzlich für den Erhalt von Gotteshäusern 

Bischof Christian Stäblein sprach von einer wichtigen Stärkung der ländlichen Struktur der Kirche. Landesregierung und die evangelische Landeskirche hatten sich Dienstag zu Beratungen getroffen.

Brandenburgs Landesregierung will die Zuschüsse an die beiden großen christlichen Kirchen im Doppelhaushalt für die Jahre 2023 und 2024 um insgesamt 300.000 Euro erhöhen. Mit den Geldern soll vor allem der Erhalt brandenburgischer Dorfkirchen gesichert werden. Das gaben Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, nach der turnusgemäßen Begegnung der Brandenburger Landesregierung mit der Kirchenleitung der EKBO am Dienstag in der Potsdamer Staatskanzlei bekannt.

„Es gilt, die Dorfkirchen mit Blick auf die Identität der Menschen vor Ort weiter zu fördern und zu gestalten“, sagte Stäblein. Für die ländliche Struktur der Kirche sei dies eine wichtige Stärkung. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Dorfkirchen geöffnet sind, als Stätten der Hoffnung, im Sommer aber auch als Kühlzellen.“

Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

© Foto: dpa/Stefan Sauer

Stäblein: Wirtschaftskrise darf nicht zu Lasten der ärmeren Menschen gehen

Vor Journalisten sprach Woidke von einer „sehr guten, sehr konstruktiven Beratung, die sehr viel Hoffnung gemacht und von großer Verantwortung für die Menschen im Land geprägt war“. Man habe mit der Kirche darüber gesprochen, wie man gemeinsam dafür sorgen könne, gut durch die bevorstehenden „schwierigen Wochen und Monate zu kommen“.

Stäblein betonte, dass die Wirtschaftskrise nicht zu Lasten der ärmeren und einkommensschwächeren Menschen gehen dürfe. Er sei froh über jedes Netzwerk für Menschen in Not. Die Kirche werde sich auch weiterhin für die Versorgung von Geflüchteten einsetzen. „Wir werden unsere Herzen und Kirchen weiterhin offenhalten für vor dem Krieg fliehende Menschen“, sagte Stäblein. Differenzen zur Position der Landesregierung gab es nach Angaben von Stäblein vor allem beim Thema Abschiebebeobachtung. Zur Frage des umstrittenen Behördenzentrums am Großflughafen BER soll es am morgigen Mittwoch einen gesonderten Termin zwischen Stäblein und Innenminister Michael Stübgen (CDU) geben.

Auf die Frage eines Journalisten der „BILD“-Zeitung bezeichnete Woidke ferner den Beschluss der EKD-Synode zu einem freiwilligen Tempolimit für kirchliche Dienstfahrten als „guten Schritt, der da gegangen wird“. Allerdings wollte sich Woidke nicht zu der Frage äußern, ob er sich als evangelischer Christ auch selbst an das Tempolimit halten werde. „Wir sind viel im Land unterwegs“, sagte Woidke. „Wir versuchen so gut und verkehrsgerecht wie nötig zu fahren.“

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