WWF-Studie: Brandenburg ist "Drehkreuz" für den Wolf
Hier sagen sich Wolf und Wolf gute Nacht: Brandenburgs Wölfe stammen lau einer WWF-Studie aus Polen - doch sie tragen ihr Erbgut Weiter in andere Regionen.
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Berlin - Wolfspopulationen breiten sich nach einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF vor allem aus Brandenburg in westlichere Regionen Deutschlands aus. Eine Auswertung von Genproben zeige, dass der Wolf von dort weiter ziehe und sich neue Regionen etwa in Niedersachsen erschließe, teilte das Brandenburger Umweltministerium am Freitag in Potsdam mit. "Brandenburg ist so etwas wie ein Drehkreuz, ein Verkehrsknotenpunkt für Isegrim", sagte WWF-Experte Arnold Janosch.
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Der Wildbiologe hat im Auftrag des Landes Brandenburg Genmaterial von Wölfen untersucht, um herauszufinden, woher die Populationen in der Mark stammen und wie nah verwandt die einzelnen Rudel sind. Nach dem Ergebnis der Studie stammen die Brandenburger Wölfe eindeutig aus Polen. Hinweise auf Hund-Wolfs-Hybriden, Gehegeflüchtlinge oder eine Ansiedlung durch den Menschen gebe es nicht. So, wie die Vorfahren der Brandenburger Wölfe aus Polen einwanderten, gehen Janosch zufolge auch wieder Wölfe nach Westpolen zurück - für den Wildbiologen ein weiterer Beleg für das "Drehkreuz" Brandenburg.
Die Studie zeigte den Angaben zufolge zudem, dass Inzucht in den Rudeln nicht verbreitet ist. Zwar fänden sich oft Verwandte wie Wolfs-Cousin und -Cousine zusammen, Rudel-Neugründungen durch Geschwister oder Eltern mit Kindern gebe es jedoch nicht.
Im Brandenburger Teil der Lausitz sind derzeit vier Wolfsrudel nachgewiesen, aus denen auch Nachwuchs hervorgeht. In anderen Teilen des Bundeslandes wurden noch keine Rudel, immer wieder aber einzelne Tiere beobachtet. (epd)
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