Brandenburg: CDU-Abgeordnete fordert besseres Luftmessnetz
Potsdam - Die Lausitzer CDU-Landtagsabgeordnete Monika Schulz-Höpfner hat davor gewarnt, die Ergebnisse der Greenpeace-Studie zu den Gesundheitsfolgen der Abgase aus den Braunkohlekraftwerken einfach vom Tisch zu wischen. In ihrer Heimatregion machten sich die Menschen Sorgen, wie sauber und gesund die Luft wirklich ist.
Stand:
Potsdam - Die Lausitzer CDU-Landtagsabgeordnete Monika Schulz-Höpfner hat davor gewarnt, die Ergebnisse der Greenpeace-Studie zu den Gesundheitsfolgen der Abgase aus den Braunkohlekraftwerken einfach vom Tisch zu wischen. In ihrer Heimatregion machten sich die Menschen Sorgen, wie sauber und gesund die Luft wirklich ist. Daher unterstütze sie die Forderung der Grünen-Fraktion nach weiteren Messstationen im Süden Brandenburgs zur Überwachung der Luftqualität.
Der Studie zufolge ist das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde des Energiekonzerns Vattenfall das schädlichste in Deutschland. Bundesweit sterben statistisch 3100 Menschen pro Jahr am Feinstaub aus der Kohle-Verbrennung. Ein Drittel der Todesfälle ist laut Studie allein auf das Kraftwerk Jänschewalde zurückzuführen. Insgesamt, so haben es die Forscher errechnet, sind 640 Todesfälle pro Jahr den drei Braunkohlekraftwerken von Vattenfall in Südbrandenburg und in Sachsen zuzurechnen. Auch das Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg zählt zu den zehn schädlichsten Deutschlands und ist statistisch für jährlich 110 Tote verantwortlich. Die Forscher führen die Todesfälle auf Feinstaub aus Stickoxiden, Schwefeldioxiden sowie Ruß- und Staubemissionen zurück, der zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.
„Zählt man die aktuellen Braunkohleplanungen auf deutscher und polnischer Seite noch hinzu, ist von einer tendenziell weiter anwachsenden Feinstaub-Belastung für die Zukunft auszugehen“, sagte Schulz-Höpfner. Sie verwies darauf, dass die vorliegende medizinische Datenlage des Landes keine differenzierteren Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung durch Schadstoffemissionen von Industrieanlagen, Kohlekraftwerken und Tagebauen zulasse. Die CDU-Abgeordnete kritisierte, dass die Landesregierung dennoch keinerlei Handlungsbedarf sieht. Umweltministerin Anita Tack (Linke) hatte auf eine Parlamentsanfrage lediglich mitgeteilt, dass der Beitrag der Kraftwerke an der Schadstoffbelastung unmaßgeblich sei.
CDU-Fraktionschef Dieter Dombrowski forderte eine Modernisierung des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. Er bezweifelte aber wie das Umweltbundesamt die Aussagefähigkeit der Untersuchung. Die Behörde sieht zwar einen Zusammenhang zwischen Lungen- und Atemwegserkrankungen und Kraftwerken, hält es aber für fraglich, ob sich daraus die zugespitzte Aussage ableiten lasse, dass statistisch 3100 Menschen vorzeitig sterben. axf
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: