Brandenburg: CDU-Vize widerspricht Heinrich Konfrontation im Streit um Reiche und Ludwig
Potsdam - Der durch die Bundestagsambitionen der Ex-Vorsitzenden Saskia Ludwig ausgelöste Machtkampf in der brandenburgischen CDU spitzt sich zu. Erstmals meldete sich am Montag ein Unterstützer Ludwigs aus der CDU-Landesspitze zu Wort: der Vize-Landesvorsitzende Jan Redmann.
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Potsdam - Der durch die Bundestagsambitionen der Ex-Vorsitzenden Saskia Ludwig ausgelöste Machtkampf in der brandenburgischen CDU spitzt sich zu. Erstmals meldete sich am Montag ein Unterstützer Ludwigs aus der CDU-Landesspitze zu Wort: der Vize-Landesvorsitzende Jan Redmann. Gleichzeitig kritisierte der designierte Landeschef Michael Schierack seine Vorgängerin scharf. Ludwig, so Schierack, zwinge der Basis eine unnötige Konfrontation auf.
CDU-Landesvize Redmann reagierte am Montag kritisch auf den Appell der designierten Generalsekretärin Anja Heinrich. Diese hatte gegenüber den PNN offen vor einem Einzug der als Kanzler-Kritikerin bekannten Ludwig in den Bundestag gewarnt und auf Belastungen für das Verhältnis zur Bundespartei und den Start des neuen Landeschefs Michael Schierack hingewiesen. „Es ist gutes demokratisches Recht, dass Mitglieder im Wahlkreis ihre Kandidaten selbst bestimmen“, sagte Redmann am Montag mit Blick auf die mit Spannung erwartetete Wahlkreiskonferenz, auf der am Freitag die Direktkandidatur für den den Wahlkreis 61 entschieden werden soll. Zu dem Wahlkreis gehören die Stadt Potsdam, der Großteil des Landkreises Potsdam-Mittelmark und ein kleiner Teil von Teltow-Fläming. Die vor wenigen Wochen als Landes- und Fraktionschefin gestürzte Ludwig tritt dort gegen die langjährige Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche, parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, an. Die Basis vor Ort, so Redmann, kenne die Arbeit von Ludwig und Reiche am Besten. Mit Blick auf die Intervention von Generalsekretärin Heinrichs fügte er hinzu: „Ungefragte Ratschläge brauchen die Mitglieder nicht.“ Redmann war auf Vorschlag Ludwigs 2011 Parteivize geworden.
Dagegen erklärte der Vize-Landeschef und designierte Landesvorsitzende Michael Schierack: Die Bewerbung Ludwigs habe ihn überrascht. „Dies ist umso mehr irritierend, als dass Frau Ludwig wissentlich die Basis der CDU in eine Kampfabstimmung zwischen zwei Kreisvorsitzenden von Potsdam und Potsdam-Mittelmark schickt“, so Schierack. „Ich weiß, dass dies eine zunächst innere Angelegenheit der Kreisverbände ist, aber ich möchte deutlich machen, dass dies nicht der Stil ist, den ich als designierter Landesvorsitzender pflegen möchte.“ Er habe viele Gespräche geführt: „Und die Menschen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark sagen mir klar, dass sie diese Art und Weise der Auseinandersetzung nicht wünschen. Sie wollen sich nicht zwischen Frau Reiche und Frau Ludwig entscheiden müssen.“ Er ließ erkennen, dass er einen Verbleib Reiches im Bundestag unterstützt. Reiche und Ludwig hätten ihren Platz und ihre Funktion jeweils im Bund oder Land. Er wolle mit Reiche und dem Landesverband gemeinsam die Bundespartei im schwierigen Wahljahr unterstützen. Thorsten Metzner
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