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Brandenburg: Christoffers entdeckt den polnischen Reisenden

Potsdam - Im Bemühen um mehr Touristen aus dem Ausland setzt das Land Brandenburg jetzt auf die Polen. Die könnten in absehbarer Zeit die Holländer ablösen, meint Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke), der zusammen mit der Tourismus-Gesellschaft TMB am Freitag neue Bemühungen der Landesregierung vorstellte.

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Potsdam - Im Bemühen um mehr Touristen aus dem Ausland setzt das Land Brandenburg jetzt auf die Polen. Die könnten in absehbarer Zeit die Holländer ablösen, meint Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke), der zusammen mit der Tourismus-Gesellschaft TMB am Freitag neue Bemühungen der Landesregierung vorstellte.

Der oft auch gleich mit Wohnwagen anreisende Tourist aus den Niederlanden war lange Jahre so etwas wie das Rückgrat des Fremdenverkehrs in Brandenburg. Aber in den letzten Jahren blieb er immer öfter aus. Und da das Land bei den Besuchern aus dem Ausland sowieso ein unterentwickeltes Gebiet ist, hat der Wirtschaftsminister schon vor einiger Zeit die Parole ausgegeben, es müsse mehr getan werden, um die Fremden zu locken. Die TMB hat deswegen in Polen verstärkt Aktivitäten entfaltet, die ihr Geschäftsführer Dieter Hütte zusammen mit Christoffers erläuterte. Diese Aktivitäten konzentrieren sich vor allem auf Zentralpolen und Breslau und reichen von Broschüren in polnischer Sprache, Messeauftritten im Nachbarland bis hin zu einem speziell für Polen gestalteten Internet-Auftritt. Im letzten Jahr gab es fast 84 000 Übernachtungen von Polen in Brandenburg, wobei das Ferienressort Tropical Island eine besondere Anziehungskraft entfaltete. Die polnischen Touristen mit ihren relativ kurzen Anfahrtswegen sind für die Grenzregionen, also die Uckermark und die Lausitz, von großem Interesse. Deswegen will die TMB Veranstaltungen etwa in Schwedt oder Cottbus besonders bewerben. Mit dieser Offensive versucht die TMB auch ein wenig ihre Abhängigkeit von Berlin zu verringern. Der starke Ausbau der Hotelkapazitäten in der Hauptstadt bereitet dem Brandenburger Gastgewerbe Probleme. Zwar hat die Tourismusindustrie weiterhin gute Zuwachsraten, liegt aber insbesondere bei den Auslandstouristen weit unter dem Berliner Niveau, wo auch 2011 wieder zweistellige Steigerungsraten registriert werden. Es ist bislang Brandenburg nicht gelungen, einen nennenswerten Teil des Touristenstroms nach Berlin in das Umland umzulenken. Christoffers erhofft sich jetzt von der Eröffnung des neuen Flughafens „Willy Brandt“ in Schönefeld einen Aufschwung beim Tourismus. Ein besonderer Schwerpunkt soll darüber hinaus die Zusammenarbeit mit Anbietern von Ferienhäusern werden. Neben den Niederländern und den Polen kommen bislang vor allem Besucher aus Großbritannien, Dänemark, Schweden, der Schweiz und Österreich nach Brandenburg. Johann Legner

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