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Brandenburg: Cottbus: Nagelkreuz für Menschenrechtszentrum

Versöhnungsnetzwerk nimmt Gedenkstätte für DDR-Gefängnis auf

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Cottbus - Das Menschenrechtszentrum Cottbus wird Teil des internationalen Versöhnungsnetzwerks der Nagelkreuzgemeinschaft. Das Nagelkreuz, ein aus zwei Nägeln der bei einem NS-Luftangriff zerstörten Kathedrale von Coventry gestaltetes Friedenssymbol, soll am Donnerstag an den Verein verliehen werden, teilten die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das Menschenrechtszentrum mit. Dazu werden der evangelische Landesbischof Markus Dröge und Brandenburgs Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) erwartet.

Der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus wurde 2007 von ehemaligen Häftlingen aus der DDR gegründet und ist Eigentümer des früheren Gefängnisgeländes in der Bautzener Straße der Lausitzstadt. Dort wurde 2013 die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus eröffnet, die an Opfer der DDR-Justiz und des NS-Regimes erinnert. Vorsitzender des Vereins ist Landtagsvizepräsident Dieter Dombrowski (CDU), der selbst als politischer Gefangener in der DDR in dem Zuchthaus einsaß.

Das Nagelkreuz von Coventry steht den Angaben zufolge bereits an weltweit mehr als 160 Orten. Das Menschenrechtszentrum sei zwar kein kirchlicher Ort, aber ein Ort, an dem Menschen mit christlichem Selbstverständnis Wunden der Vergangenheit aufarbeiten, erklärte die Leiterin der Gedenkstätte, Sylvia Wähling. Konfrontiert mit dem Versöhnungsbemühen der Nagelkreuzgemeinschaft werde „jeder gestärkt, der sich auf den Weg der Versöhnung aufmachen will und sich um einen Täter-Opfer-Ausgleich angesichts andauernder Diktaturerfahrungen müht“.

Ziel des Menschenrechtszentrums sei neben der Aufarbeitung der Unrechtsgeschichte des Ortes auch, Verständnis und Hilfsbereitschaft für Menschen zu wecken, die in anderen Ländern „politisch, rassisch oder religiös verfolgt werden“, betonte Wähling. Die Gedenkstätte informiert mit der Ausstellung „Karierte Wolken – Politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933 bis 1989“ über die Geschichte des Ortes.

Am gestrigen Dienstag ist das Menschenrechtszentrum mit dem Deutschen Engagementpreis in der Kategorie „Demokratie stärken“ geehrt worden. epd, axf

Der Gottesdienst zur Verleihung des Nagelkreuzes beginnt am Donnerstag, dem 10. Dezember, um 17 Uhr in der Gedenkstätte. Die Predigt hält Bischof Markus Dröge.

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