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Brandenburg: Dementi in Sachen Tegel

Flughafenchef plant doch keinen Dauerbetrieb und auch keinen Premiumstandort

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Berlin - Alles zurück auf Anfang am Flughafen Tegel. Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat sich am Freitag dann doch noch zu Wort gemeldet und die Existenz eines Strategiepapiers dementiert, laut dem der Flughafen bis 2019 zum „Premiumstandort“ ausgebaut und anschließend unbefristet weiterbetrieben werden soll. Aus diesem Schreiben hatte die Wochenzeitung „Die Zeit“ detailliert zitiert; sowohl der Flughafen als auch die BER-Chefs wie Matthias Platzeck hatten dazu am Vortag keine Stellungnahmen abgeben wollen – und so viele der 300 000 TXL-Anrainer noch ein wenig mehr verunsichert. Tegel sollte eigentlich längst geschlossen sein.

„Der Weiterbetrieb von Tegel als sogenanntem Premiumstandort ist nicht geplant“, teilte Mehdorn nun mit. Wann Tegel aber geschlossen wird, sagte er nicht. Einen Zeitplan bis zur BER-Eröffnung will Mehdorn im September dem BER-Aufsichtsrat vorlegen.

Die „Zeit“ hatte wie berichtet diese Version genannt: Der neue Flughafen in Schönefeld solle demnach vor allem den Verkehr von Billigfliegern und Linienmaschinen abwickeln, während die Terminals A und B in Tegel bis 2019 zum „Premiumstandort“ für Geschäftsflieger und VIPs entwickelt werden sollen. „Ein solches Papier ist mir nicht bekannt“, sagte Mehdorn nun und wählte folgende Formulierung: Der Bericht entspreche „im Wesentlichen nicht den Tatsachen“. In welchen Teilen der Bericht den Tatsachen entspricht, ließ Mehdorn offen.

Nach dem zitierten Strategiepapier ist ein Teilumzug samt Inbetriebnahme etwa des Nord-Piers erst 2015 möglich und nicht wie zuletzt von Mehdorn angedeutet vielleicht schon Ende 2013. Insgesamt erinnert das Strategiepapier an die grundsätzlichen Probleme am BER. Es soll demnach noch immer Probleme mit den Kabeltrassen geben und allein im Nord-Pier mehr als 1500 Mängel an der Brandschutzanlage. Auch sonst könne der BER nach neuesten Brandschutzplänen nicht vor Oktober 2015 komplett in Betrieb gehen.

Grundsätzlich steht weiter Mehdorns Vorschlag im Raum, Tegel bis 2017 offen zu halten – und zwar unabhängig von der möglichen Komplett-Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld 2015 und wegen der nötigen Sanierung der Nordbahn dort. Allein dagegen gibt es genügend Widerstände beim Berliner Senat und der Landesregierung in Brandenburg. Laut Planfeststellungsbeschluss muss Tegel ein halbes Jahr nach Eröffnung des BER schließen. Der Aufwand, eine Änderung durchzusetzen, ist enorm. Nach 2017 wäre gesetzlich für Tegel wegen des Lärms ein eigenes Planfeststellungsverfahren Pflicht. Am Mittwoch weiht Mehdorn am BER das neue Cargo Center ein, von dem vor allem die Beiladefracht abgefertigt wird. Das immerhin dürfte klar sein. Alexander Fröhlich

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