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Weltweite Glückwünsche zu Knuts Geburtstag: Der Eisbär wurde am 5. Dezember vor fünf Jahren geboren

Von Englisch bis Spanisch, von Italienisch bis Schwedisch: Wie zu Lebzeiten von Knut sind am Bärenfelsen im Zoo Berlin auch nach dem Tod des Eisbär-Stars viele Sprachen zu hören.

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Berlin -  Der Trubel um den Berliner Eisbären Knut ebbt auch neun Monate nach seinem Tod nicht ab. Menschen aus der ganzen Welt erinnerten am Wochenende an den fünften Geburtstag des im März überraschend gestorbenen Tieres. Über den internetdienst Twitter wurden Glückwünsche geschickt.

Etwa 60 Menschen kamen am Samstag zur Fütterung der Eisbären in den Zoologischen Garten, wie Bärenkurator Heiner Klös der Nachrichtenagentur dapd sagte. Darunter seien Knut-Anhänger aus Italien, Dänemark, Schweden und Südafrika gewesen. Klös rechnet bis Montag mit weiteren Geburtstagsgästen. „Es werden sicherlich auch Blumen und Kerzen niederlegt“, sagte er. Knut sei allgegenwärtig und werde es noch lange bleiben.

Doris Webb von der Initiative „Knut forever“ erwartet zum Geburtstag „sehr viele Menschen“, die am Bärenfelsen innehalten. Sie selbst war schon am Wochenende mit von der Partie. „Schön wäre es gewesen, wenn wenigstens ein Bild oder Papierschild an den Bären erinnert hätte“, beklagte die Berlinerin. Es gebe viele Zoo-Besucher, die nach Knuts Gehege fragten. „Es geht nicht darum, dass um Knut Kult gemacht wird“, unterstrich sie. Der Eisbär sei
aber ein besonderer gewesen, der von den Menschen geprägt worden sei. „Deshalb sollte man seiner gedenken.“

Knut war am 5. Dezember 2006 im Zoologischen Garten in Berlin zur Welt gekommen. Da seine Mutter Tosca das nur 810 Gramm wiegende Junge verstieß, musste es die ersten 44 Tage nach der Geburt im Brutkasten verbringen. Weltweit entdeckten Presse und Fans den kleinen mutterlosen Eisbären und seinen Pfleger Thomas Dörflein für sich und stürmten den Berliner Zoo.

Bis heute gibt es Fangemeinden im Internet. So twitterten in diesen Tagen Menschen über die Grenzen Deutschlands hinweg Glückwünsche zu Knuts Geburtstag. Diese Anteilnahme freut auch Klös: Es sei schön, dass Knut als „Botschafter seiner bedrohten Tierart“ noch immer Menschen zusammenführe.

Am 19. März stürzte Knut vor den Augen Hunderter Zoobesucher von einem Felsen ins Wasser und ertrank. Er litt vermutlich an einer Gehirnentzündung. Die Entscheidung der Zooleitung, das Tier dem Berliner Naturkundemuseum zur Präparation und Ausstellung zu überlassen, führte zu heftigen Protesten.

Inzwischen ist die Präparation des Eisbären sicher. „Es wird eine Dermoplastik angefertigt. Das bedeutet, dass ein Kunststoffkörper angefertigt wird, über den die konservierte Haut gezogen wird“, erläuterte die Sprecherin des Naturkundemuseums, Gesine Steiner, auf dapd-Anfrage. Die Präparation sei  „wahrscheinlich im nächsten Jahr abgeschlossen“. Einen genauen Termin, wann die Knut-Fans ihren Liebling im Museum in Augenschein nehmen dürfen, gibt es noch nicht.

„Derzeit sind wir in der Planung von größeren Bau- und Restaurierungsprojekten, die unsere Kraft erfordern, und auch lange geplante Sonderausstellungen müssen umgesetzt werden“, sagte Steiner. Außerdem seien für Knuts Präparation umfangreichere anatomische Studien nötig, damit das Tier auch nach der Bearbeitung so lebensnah wie möglich aussehe.

Alle Fans, die Knut schon jetzt ein Denkmal setzen wollen, können noch bis zum 20. Dezember an einem Ideenwettbewerb teilnehmen. Ausgeschrieben wurde dieser von der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin, die den Eisbären in einer Bronzeskulptur verewigen wollen.

Julia Becker, Christian Thiele

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